150. Geburtstag von Maurice Ravel
Magische Orchesterfarben

Aus Tönen hat Maurice Ravel schillernde Klangflächen geschaffen. Er komponierte phänomenale Werke wie "Boléro", "Daphnis et Chloé" und "La Valse". Was ist das Geheimnis seiner Orchestrierung? Eine Annäherung zum 150. Geburtstag.

Von Sylvia Systermans |
Ludwig Nauer porträtierte den Komponisten Maurice Ravel circa 1930 in Öl. Dabei ist Ravel mit grauen Haaren und forschen Blick abgebildet.
Maurice Ravel blieb aufmerksam, um neue Orchesterfarben zu erschaffen und blickte dabei auch auf die Entwicklungen auf dem Instrumentenmarkt und nahm zum Beispiel auch das neu entwickelte Saxophon mit in den Orchesterapparat auf. (IMAGO / GRANGER / Historical Picture Archive)
Seine Werke faszinieren mit innovativen Harmonien, ungewöhnlichen Rhythmen und meisterhafter Orchestrierung: Ravel formt musikalische Struktur mit Klangfarben, er setzt Hell-Dunkel-Kontraste wie der Maler Caravaggio, Lichtreflexe wie Claude Monet auf seinen berühmten Wasserbildern und er entführt uns in märchenhafte Welten von schlafenden Prinzessinnen, verzauberten Prinzen und tanzenden Spinnrädern.
Aber wie macht er das – wie gelingt ihm dieser Zauber?

Zu Hause in Paris

Maurice Ravel wurde am 7. März 1875 im baskischen Dorf Ciboure ganz im Südwesten von Frankreich geboren, direkt an der atlantischen Küste. Doch seine Eltern zogen nur wenige Wochen nach seiner Geburt nach Paris, in die pulsierende Metropole.
Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in dieser Stadt, in seiner Villa Le Belvédère in Montfort-l’Amaury. Dort lebte er bis zu seinem Tod 1937.