UNO-Klimakonferenz
Einigung auf höheren Finanzrahmen für arme Länder

Auf der UNO-Klimakonferenz in Baku haben sich die Staaten darauf geeinigt, die Finanzhilfen für arme Länder anzuheben. Bis 2035 sollen jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar bereitgestellt werden. Dafür sollen die Industriestaaten federführend verantwortlich sein.

    COP29-Leiter Babajew sitzt auf einer Bühne und spricht in ein Mikrofon. Vorne im Saal sitzen Teilnehmer der UNO-Klimakonferenz.
    Die Schlussrunde der COP29 hat begonnen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Sergei Grits)
    Der entsprechende Beschluss wurde in der Verlängerung der Konferenz in Aserbaidschan beschlossen. Das Treffen sollte ursprünglich bereits Freitag zu Ende gehen. Der Konferenzleiter Babajew hatte alle Teilnehmerstaaten mehrfach aufgerufen, ihre Meinungsverschiedenheiten zu überwinden.
    Bundesaußenministerin Baerbock übte zuvor scharfe Kritik an den Ölstaaten und erklärte, die Anliegen der besonders vom Klimawandel betroffenen Länder würden bisher leider von der aserbaidschanischen Präsidentschaft des Gipfels ignoriert. "Wir Europäer werden nicht zulassen, dass die verletzlichsten Staaten auf der Welt, insbesondere die kleinen Inselstaaten, von einigen der neuen fossilen und reichen Emittenten hier über den Tisch gezogen werden", betonte Baerbock.

    Kleine Inselstaaten sehen ihre Interessen nicht berücksichtigt

    Am Nachmittag verließen Vertreter der kleinen Insel-Staaten aus Protest gegen die vorliegenden Beschlussentwürfe die Verhandlungsrunde. Ihre Interessen seien bisher in keiner Weise berücksichtigt worden, begründete ein Unterhändler den Schritt. Der Protestaktion schloss sich auch die Gruppe der am wenigsten entwickelten Staaten an.
    Zentraler Streitpunkt ist, wie stark die finanziellen Hilfen für die am wenigsten entwickelten Länder - unter anderem in Afrika - aufgestockt werden. Deutschland und andere Staaten verlangen, dass sich Länder wie China und Saudi-Arabien finanziell stärker beteiligen.

    Laut Volkswirten benötigen Entwicklungsländer mindestens eine Billion Dollar

    In einem ersten am Freitag vorgelegten Entwurf für ein Abkommen war die Rede von 250 Milliarden Dollar jährlich für den Klimaschutz. Das war von den Entwicklungsländern als viel zu niedrig zurückgewiesen worden. Volkswirte schätzen, dass die Entwicklungsländer bis zum Ende des Jahrzehnts Zugang zu mindestens einer Billion Dollar jährlich benötigen werden, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen und auf erneuerbare Energien umzustellen.
    Diese Nachricht wurde am 23.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.