Die Augenzeugen berichteten, die Jets hätten den Stützpunkt in der südjemenitischen Stadt Tais angegriffen, den die Huthis zuvor von der Armee erobert hatten. Über dem Gelände sei Rauch aufgestiegen. Über mögliche Opfer gab es zunächst keine Angaben. Auch die Kämpfe zwischen schiitischen Huthi-Milizionären und Anhängern des geflüchteten Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gehen weiter. In mehreren Städten im Süden des Landes kam es Anwohnern zufolge zu Gefechten.
Das Verteidigungsministerium in Riad hatte am Abend mitgeteilt, das Ziel der Luftangriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen sei erreicht worden. Es sei gelungen, die schweren Waffen und Raketen im Besitz der Huthis und ihrer Verbündeten zu zerstören. Ein Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz erklärte, der Einsatz werde daher "auf Bitten der jemenitischen Regierung" eingestellt.
Weitere Angriffe auf Huthis nicht ausgeschlossen
In einem weiteren Schritt gehe es nun darum, Evakuierungen abzusichern, weitere Huthi-Vorstöße zu verhindern und Zivilisten zu schützen. Die Seeblockade durch Kriegsschiffe der Koalition soll deswegen bestehen bleiben. Außerdem kündigte der Sprecher an, die Huthis würden auch in Zukunft attackiert, falls Truppenbewegungen zu beobachten seien.
In diesem Zusammenhang hieß es aus der saudi-arabischen Hauptstadt, König Salman wolle die Nationalgarde für mögliche Bodeneinsätze mobilisieren. Hintergrund ist, dass die Luftangriffe die Situation am Boden nicht verbessert und zu vielen zivilen Opfern geführt haben. Allein am Montag waren in der Hauptstadt Sanaa 40 Menschen bei Bombenangriffen getötet worden.
WHO geht von etwa 1.000 getöteten Zivilisten aus
Die arabische Militärallianz hat seit dem 26. März nach eigenen Angaben mehr als 2.000 Angriffe auf die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten geflogen. Sie liefern sich seit Wochen Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. E war im Februar aus der Hauptstadt Sanaa in die südliche Hafenstadt Aden geflohen. Als die Rebellen Mitte März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi nach Saudi-Arabien ab und bat das Königreich um militärische Hilfe.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bei den Gefechten im Jemen in den vergangenen vier Wochen fast 1.000 Zivilisten und Kämpfer getötet und etwa 3.500 weitere verletzt.
(tj/stfr)