Schon gestern hatte die Polizei irrtümlich den Tod des Polizisten gemeldet, sich dann aber korrigiert: Der Beamte schwebe nach den Schüssen in Lebensgefahr. Nun meldete die Polizei, dass der Mann in Folge seiner Schussverletzungen gestorben sei.
Der 32-Jährige war einer von vier Polizisten, die gestern an einem Einsatz gegen einen sogenannten Reichsbürger in Georgensgmünd beteiligt war. Sie wollten dem 49-Jährigen seine 31 Lang- und Kurzwaffen abnehmen, die er zunächst legal besaß. Die Behörden stuften ihn jedoch als nicht mehr zuverlässig ein und erklärten seinen Jagdschein und seine Waffenbesitzkarte für ungültig.
De Maizière zeigt sich erschüttert
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sprach von einer "entsetzlichen Nachricht": "Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind in dieser schweren Stunde bei den Angehörigen", sagte er am Morgen in Berlin.
Die zunehmenden Angriffe von Extremisten auf Polizisten in Deutschland nannte er "unerträglich und inakzeptabel". De Maizière sagte: "Wir müssen alles dafür tun, dass sie nicht Opfer von tätlichen Angriffen werden."
Die Gewerkschaft der Polizei forderte, die Umtriebe der Reichsbürger-Bewegung in die Schranken zu Weisen - und zwar mit allen dem Staat zur Verfügung stehenden Mitteln und mit aller Härte, wie es hieß.
Termin vor dem Haftrichter
Als die Polizei am Morgen in sein Haus eindrang, eröffnete der Mann den Ermittlungen zufolge sofort das Feuer auf die Polizisten und verletzte vier von ihnen. Der Täter wurde leicht verletzt festgenommen und soll heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
Der Mann ist einer der sogenannten Reichsbürger. Diese erkennen die Bundesrepublik, deren Verfassungsorgane und Repräsentanten nicht an und gehen davon aus, dass das Deutsche Reich noch immer besteht. Sie akzeptieren keine amtlichen Bescheide. Sie werden vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft und viele von ihnen beobachtet.
(stfr/jasi)