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Einsteins Hund

Wer einmal das Vergnügen hatte, den Physikvorlesungen an einer Universität zu lauschen, weiß: Es gibt drei Typen von Dozenten. Die einen bemühen sich gar nicht erst, die Dinge so zu erklären, dass Normalsterbliche folgen könnten. Andere versuchen es zwar, scheitern aber kläglich. Und wieder anderen gelingt es vortrefflich, ihren Zuhörern komplexeste Sachverhalte anschaulich zu erklären. Der US-Physikprofessor Chad Orzel ist solch ein begnadeter Vermittler.

Rezension: Ralf Krauter |
    Um die für Laien verwirrenden Folgen von Albert Einsteins Relativitätstheorie zu verdeutlichen, ist er in seinem neuen Buch auf den Hund gekommen. Geschickt verstrickt er den Leser in fiktive Dialoge mit der Promenadenmischung Emmy - und erfindet haufenweise plastische Beispiele, um dem Vierbeiner klar zu machen, warum bewegte Uhren langsamer laufen, warum Hundeleinen bei hohem Tempo schrumpfen und warum Emmy niemals mit Lichtgeschwindigkeit Jagd auf Eichhörnchen machen kann.

    Die berühmteste wissenschaftliche Theorie aller Zeiten wird durch diesen tierischen Kunstgriff als erstaunlich leicht verdauliche Kost präsentiert. Einziges Manko: Wie für Professoren nicht unüblich, kommt der Autor beim Erzählen manchmal von Hölzchen auf Stöckchen. Ein paar Details und Beispiele weniger hätten das Buch für eine breitere Zielgruppe interessant gemacht. So lange und ausführlich, wie es jetzt geraten ist, dürften vor allem Physikfans – mit oder ohne Hund – ihre Freude daran haben. Denn auf sanfteren Pfoten kam die Relativitätstheorie noch nie daher.

    Chad Orzel: Einsteins Hund. Relativitätstheorie (nicht nur) für Vierbeiner
    Übersetzung: Bernhard Gerl
    ISBN 978-3-642-34758-0
    Springer-Spektrum, 470 Seiten, 19,99 Euro