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Einsteins letztes Geheimnis
Auf der Jagd nach Gravitationswellen

Wenn alles gut geht, startet in einigen Wochen der ESA-Satellit LISA-Pathfinder. Die Forscher testen mit diesem "Pfadfinder" verschiedene Techniken für die große eLISA-Mission, die in rund zwanzig Jahren Gravitationswellen nachweisen soll.

Von Dirk Lorenzen |
    Visualisierung der Gravitationswellen, die beim Verschmelzen zweier Neutronensterne entstehen
    Visualisierung der Gravitationswellen, die beim Verschmelzen zweier Neutronensterne entstehen (AEI)
    So wie beschleunigte Ladungen elektromagnetische Wellen, also Licht, abgeben, senden nach der Allgemeinen Relativitätstheorie beschleunigte Massen Gravitationswellen aus.
    Diese Wellen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit durch das Universum - und lassen die Raumzeit minimal erbeben. Dabei werden die Objekte im All für kurze Zeit etwas gedehnt oder gestaucht.
    Etwa im Jahr 2034 könnte die ESA-Mission eLISA starten. Der Name ist die englische Abkürzung für "weiter entwickelte Laser-Interferometer Weltraumantenne".
    Dann sollen drei Satelliten ein gleichschenkliges Dreieck mit jeweils einer Million Kilometer Kantenlänge aufspannen. Der Abstand zwischen den drei Ecken wird mit Hilfe von Laserstrahlen ständig äußerst präzise vermessen.
    Durch das All laufende Gravitationswellen könnten den Abstand der Satelliten um etwa ein Millionstel der Dicke eines menschlichen Haares verändern. Dies zu messen, erscheint unmöglich. Doch die Forscher sind überzeugt, dass es doch gelingt, dies mit dem LISA-Pathfinder beweisen.
    In dem Satelliten befindet sich nur ein Messarm mit kaum vierzig Zentimetern Länge - doch die Messtechnik entspricht genau der von eLISA. Die Mission könnte den Weg ebnen, endlich eines der letzten vorhergesagten, aber noch nicht beobachteten Phänomene der Allgemeinen Relativitätstheorie zu entdecken.