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Einzigartige Sammlung ab 2019 wieder zu sehen
Aby Warburg und die Sternen-Bilder

Für die Eröffnung des Planetariums 1930 in seiner Heimatstadt Hamburg hat der Kulturwissenschaftler Aby Moritz Warburg eine beeindruckende "Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde" zusammengetragen. Leider ist er ein halbes Jahr vor der Einweihung gestorben.

Von Dirk Lorenzen |
    Historische Ansicht der Warburg-Sammlung im Planetarium Hamburg
    Historische Ansicht der Warburg-Sammlung im Planetarium Hamburg (Warburg-Haus)
    Nach Aby Warburgs Überzeugung sind auch moderne astronomische Entdeckungen nur zu erfassen, wenn man die uralte und dem Menschen sehr eigene Frage nach dem "Warum" stellt. Daher wollte er die Darstellung des Himmels durch den Planetariumsprojektor um eine Sammlung ergänzen, die zeigt, wie die Menschen im Lauf der Geschichte die Bewegung der Gestirne wahrgenommen und erklärt haben.
    In Bildern, Modellen und Gipsabgüssen sind aber keine Messinstrumente oder Rechentafeln dargestellt, sondern vor allem, wie der Mensch über den Kosmos gedacht hat. Perfekt dazu passt das Bild, das Aby Warburg an den Anfang der Sammlung gestellt hat: In der rechten Hälfte wird ein Mensch von den Dämonen bedrängt, die man lange in den Planeten gesehen hat. In der linken Hälfte sind die Bahnen der Planeten um die Sonne dargestellt.
    Aby Warburg trieb die Sehnsucht um, dass den Menschen bewusst bleibt, dass auch sie Teil der Natur und eines großartigen Kosmos sind. Derzeit ist seine Bildersammlung eingelagert. Frühestens im kommenden Jahr wird das komplett modernisierte Hamburger Planetarium diesen einzigartigen Schatz wieder zeigen - und gibt dann den Besuchern ganz ohne High-Tech-Projektion einen einzigartigen Einblick in die Himmelsläufe.