London
Einzigartige Warburg-Bibliothek soll laut Medienbericht nach Umbau für Besucher öffnen

Tarot-Originalgemälde, Astronomie-Bände und Reklame: Eine einzigartige kulturwissenschaftliche Bibliothek, die 1933 von Deutschland nach London geschmuggelt wurde, sucht nach einem Umbau die Öffentlichkeit: Das Warburg Institute solle nun auch für Besucher zugänglich sein, berichtet die britische Zeitung "The Guardian".

    Der Mnemosyne Atlas im Lesesaal der Kunstwissenschaftlichen Bibliothek Warburg.
    Fast 1.000 Fotografien hat Aby Warburg für seinen Bilderatlas gesammelt, darunter auch Werbeprospekte oder Ausschnitte aus Katalogen. (Picture Alliance / Fine Art Images / Heritage Images)
    Das Institut, eine Forschungseinrichtung der University of London, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Hamburg von dem jüdisch-deutschen Kunsthistoriker Aby Warburg gegründet. Er wollte herausfinden, wie Bilder von antiken Zivilisationen durch die Jahrhunderte übertragen werden.
    Seine Sammlung stellt Verbindungen zwischen Epochen, Regionen und Medien her und fügte sie in ein visuelles Diagramm der europäischen Kunst ein. Der Bilderatlas Mnemosyne war eine Art analoges Internet aus Fotos, Reproduktionen und Zeitungsausschnitten, die auf Tafeln gepinnt waren und 1.000 Bilder auf 65 Tafeln von jeweils einem Meter Höhe umfassten.
    Mit dem umgerechnet knapp 18 Millionen Euro teuren Umbau soll dem Warburg Institute zufolge "eines der weltweit wichtigsten Zentren für das Studium von Kunst und Kultur" aufgewertet werden.
    Diese Nachricht wurde am 26.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.