Die Eisbären Berlin gehören zur Anschütz-Gruppe. Ein US-Unternehmen, das weltweit Veranstaltungshallen betreibt und Profisportvereine besitzt. Darunter auch die Los Angeles Kings.
Bisher waren die LA Kings ein sogenannter "Schwesterverein" der Eisbären und so etwas wie deren Berater. Nun haben Führungspersonen der Kings auch wichtige Positionen im Aufsichtsrat bei den Eisbären übernommen - und damit die komplette Verantwortung. Über das Sportliche hinaus bekämen die Eisbären Zugang zu weiteren Mitteln der Kings, wie Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee erläutert:
"Zusätzlich werden wir Zugang zu weiteren Ressourcen der LA Kings erhalten vom Scouting, Management Abteilung bis in den Business-Bereich."
Sportlicher Erfolg im Vordergrund
Lee hat von den Verantwortlichen der LA Kings die Zusage erhalten: "Du bekommst alles, was Du brauchst". Und alles mit dem einen Ziel: sportlicher Erfolg. Das hat der neue Aufsichtsratsvorsitzende Luc Robitaille, Präsident der LA Kings, bestätigt:
"Das wichtigste ist: Titel gewinnen", sagte der ehemalige Eishockey-Profi.
Die LA Kings wollen Meistermacher werden. Für dieses Ziel haben sie sich den wohl prominentesten Club der Deutschen Spitzenliga ausgesucht. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke bestätigt:
"Für die DEL ist der Standort Berlin sehr wichtig. Die Eisbären sind eine der großen Marken unserer Liga und damit auch Imageträger, so dass diese Kooperation mit den LA Kings und die neue Einbindung in den Anschütz-Konzern sehr, sehr positiv sein wird und den Standort stabilisieren wird."
Viele Clubs mit finanziellen Problemen
Und vielleicht auch die ganze Liga. Die Hoffnung jedenfalls schwingt mit. Denn viele DEL Clubs sind in die Pleite geschlittert oder haben große finanzielle Probleme. Meistens sind sie von einem Investor abhängig. Zieht der sich zurück, ist das das Aus für den Club.
Durch die neuen amerikanischen Strukturen bei den Eisbären hofft die DEL auf intensiveren Kontakt zum großen Vorbild NHL, der nordamerikanischen Eishockey-Profi-Liga, bestätigt Gernot Tripcke. Ohnehin habe die NHL der DEL bereits ihren Stempel aufgedrückt:
"So dass wir sicherlich, wenn die NHL einen Partner in Europa sucht, da ein guter Anlaufpunkt wären und vielleicht entwickelt sich langfristig aus dieser Kooperation dann auch mehr für andere Clubs der Liga und die Liga selber."
Und wenn das "Anschütz-Modell Eisbären" zum Titel und zum finanziellen Erfolg führt scheint eine "NHL-Germany" nicht so abwegig.