Alfred Prey hat den Eishockey-Verein Fischtown Pinguins geprägt wie kaum ein Zweiter. Über 30 Jahre war er in unterschiedlichen Funktionen für den DEL-Klub zuständig, bevor er zum Teammanager der Bremerhavener aufstieg. Zum 1. April wird Prey sein Amt nun niederlegen und kürzer treten. "Die Fischtown Pinguins sind wie ein Teil Familie", sagte Prey im Deutschlandfunk. Auch wenn er betonte, dass er selbst nur ein Mosaiksteinchen im ganzen Verein sei.
Sportlich läuft es für die Bremerhavener optimal. Die DEL-Hauptrunde schnitten die Norddeutschen als Tabellenerster ab. Vor den Eisbären aus Berlin und sie distanzierten auch Top-Klubs wie die Kölner Haie oder die Adler Mannheim. Im Playoff-Viertelfinale wurde der ERC Ingolstand souverän besiegt, sodass es nun im Halbfinale gegen Red Bull München um den Einzug ins DEL-Finale geht.
Kontinuität als Schlüsselfaktor
"Für uns ist das ein historischer Moment", sagte Prey. Der als Gründe für den Erfolg die Kontinuität im Verein hervorhob. "Seit vielen Jahren versuchen wir immer den Kader zusammen zu halten". Dies erzeuge ein familiäres Gebilde und eine Verlässlichkeit untereinander, wo jeder sich mehr verantwortlich fühle, als wenn er jedes Jahr den Verein wechsle, sagte der 70-jährige Sportfunktionär.
Die Fischtown Pinguins haben einen der kleinsten Etats der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und müssen deswegen kreativ sein. Statt Verpflichtungen aus Kanada und den USA, stammen die Spieler in den Reihen der Bremerhavener eher aus Slowenien oder Dänemark. "Wir haben notgedrungen unsere Augen mehr auf Märkte gerichtet, wo andere Vereine nicht so gucken", sagte Prey. Ein Grund seien auch die kurzen Wege von Bremerhaven nach Dänemark, Schweden oder Norwegen. Großes Lob bekam auch Trainer Thomas Popiesch , der aber ebenfalls bereits seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat. Dieser habe in Bremerhaven eine "Ära geprägt", sagte Prey. Er trage das Hauptverdienst an den Erfolgen der Norddeutschen. Für Prey ist Popiesch der beste Trainer der Liga.
Nachfolger steht bereits in den Startlöchern
Wie Prey erklärt, wird er den Klub nicht komplett verlassen. Gemeinsam will er sich im Hintergrund fortan um die nicht-sportlichen Belange bei den Pinguins kümmern. Er werde vermehrt Aufgaben im Sponsoring übernehmen oder als Hausmeister fungieren, sagte der gebürtige Bayer, den es 1973 als Berufssoldat aus der Oberpfalz zunächst zur Marine nach Norddeutschland verschlagen hatte.
Preys Aufgaben in Bremerhaven übernimmt ab April Ex-Nationalspieler Sebastian Furchner: "Er war mein Traumkandidat. Ich bin hundertprozentig von ihm überzeugt. Weil das sicher meine beste Verpflichtung war, die ich in den letzten Jahren tätigen konnte", sagte Prey im Deutschlandfunk.
Eishockey eher regional beachtet
Auch wenn Eishockey als Sportart momentan boome, die Liga feiert in dieser Saison zahlreiche Zuschauerrekorde, sei es dennoch eine Sportart, die regional mehr Beachtung finde, als bundesweit, sagte Prey. Da sei es von Vorteil, wenn man etwas Mäzenatentum hinter sich weiß, wie es bei den Kölner Haien oder den Eisbären in Berlin der Fall ist.
In Bremerhaven habe man den Vorteil, dass man auf die Unterstützung von insgesamt 264 Sponsoren setzen könne, obwohl man keinen eigenen Hauptsponsor habe, sagte Prey.