Eishockey-WM der Frauen
DEB-Generalsekretär Gröbner: "Bewerbung vor 2030"

Die Eishockey-WM der Männer findet 2027 in Deutschland statt. Und auch die der Frauen soll bald nachziehen, sagte DEB-Generalsekretär Claus Gröbner im Dlf. Eine Heim-WM würde das bereits wachsende Frauen-Eishockey weiter nach vorne bringen.

Claus Gröbner im Gespräch mit Benedikt Kaninski |
Szene aus dem Spiel der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen gegen Ungarn beim Deutschland-Cup.
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen hat des diesjährigen Deutschland-Cup gewonnen. (IMAGO / ActionPictures / IMAGO)
Die Eishockey-WM 2027 findet in Deutschland statt - allerdings nur die der Männer. Eine Doppel-WM der Männer und Frauen wird es nicht geben. "Wir sind immer noch von der Idee begeistert und die IHF (Eishockey-Weltverband, Anm. d Red.) eigentlich auch", sagte Claus Gröbner, Generalsekretär des Deutschen Eishockey Bunds (DEB) im Deutschlandfunk.
Letztlich habe es jedoch "einige Hürden" gegeben, die eine Doppel-WM verhindert haben, sagte er. "Ein Thema ist der Kalender. Die Frauen-Ligen spielen deutlich kürzer als die die Männer-Ligen. Das heißt, bei den Frauen wäre dann eine sehr lange Pause bis zur WM. Da müssten die Kalender mehr synchronisiert werden und das ist ein Prozess, der nicht einfach innerhalb von ein, zwei Jahren geht."

Kalender-Angleichung "dauert einfach"

Zwar erlebe das Frauen-Eishockey aktuell eine "sehr schnelle Weiterentwicklung, aber die Ligen sind natürlich deutlich kleiner als die Männer-Ligen", sagte Gröbner. "Und bis sich die Kalender ein bisschen mehr angleichen und es dann auch bei der IHF durch die Gremien geht, wo das ja Jahre im Voraus festgelegt ist, das dauert einfach."
Deshalb wolle der DEB nun versuchen, auch die Frauen-WM nach Deutschland zu holen, sagte Gröbner. "Ein Weltmeisterschaft kreiert Aufmerksamkeit und das ist es, was die Frauen verdient haben", sagte er. "Das Interesse am Frauen-Eishockey wächst. Wir sehen auch einen Zuwachs an den weiblichen Mitgliederzahlen. Und dementsprechend wäre es auch verdient, dann eine Frauen-WM in Deutschland abzuhalten." Die entsprechende Bewerbung solle laut Gröbner "vor 2030" beim Weltverband eingereicht werden."

Heim-WM bringt "viel mehr Aufmerksamkeit"

Eine Heim-WM würde die Sportart Eishockey hierzulande noch weiter nach vorne bringen, sagte Gröbner: "Wir bekommen viel mehr Aufmerksamkeit. Wir bekommen natürlich auch mehr Aufmerksamkeit aus der Bundesregierung, Stichwort Fördermittel."
Gleiches gelte auch für die Sponsoren-Akquise: "Wir sind jetzt erst einmal dankbar, dass wir einem Ligasponsor für unsere Liga gefunden haben. Aber natürlich würde eine Heim-WM auch der Finanzierung der Sportart weiterhelfen. Um eine Sportart weiterzuentwickeln, braucht man Geld, braucht man professionelle Trainer, braucht man mehr Infrastruktur. Und da hilft eine Heim-WM einfach sehr. Deswegen werden wir dafür kämpfen, dass wenn sich das Zeitfenster öffnet, wir uns dafür bewerben können."