Die Aufforderung von René Fasel ist wenig mehr eine Geste. Sie dokumentiert lediglich, dass der Eishockey-Weltverband IIHF vor einem Problem steht, dass er dringend abräumen muss. Doch ein Versöhnungsappell dürfte ein kaum gangbarer Weg sein.
Denn von Versöhnung mit Diktator Lukaschenka wollen die seit August protestierenden Menschen, zu denen auch hunderte weißrussische Sportlerinnen und Sportler gehören, nichts mehr wissen. Denn das Regime ist gegen die Demonstranten mit brutaler Gewalt vorgegangen. Die Verstrickungen in die Verbrechen reichen bis in die höchsten Ränge des belarussischen Eishockey-Verbandes.
Keine Ermittlungen gegen den belarussischen Verbandspräsidenten
Dessen Präsident Dmitry Baskow soll dem Schlägertrupp angehört haben, der den 31-jährigen Künstler Roman Bondarenko auf einem Hinterhof zu Tode geprügelt hat, als der sich gegen die Entfernung der weiß-roten Oppositionsfahnen wehrte. Noch immer gibt es keine Ermittlungen gegen den Verbandschef.
Da Lukaschenka, den die Opposition des Wahlbetruges beschuldigt, ein passionierter Eishockey-Spieler ist, der sich mit einer WM in seinem Land schmücken möchte, sind die Spiele in Belarus, ob mit oder Gesprächsangebot von Fasel, längst zu einem politischen Faktor geworden.