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Eiskaltes Erbe

Während die archäologischen Analysen rasch abgeschlossen waren, brachten medizinische, mikrobiologische und seit kurzem auch genetische Ergebnisse immer weitere Erkenntnisse zu Tage. Viele Untersuchungsmethoden hatten sich erst lange nach dem Fund entwickelt und widersprechen zum Teil vielen frühen Erkenntnissen.

Von Michael Stang |
    Demnach war Ötzi kein kerngesunder Mann in der Blüte seines Lebens als er hinterrücks und unvorbereitet ermordet wurde. Erst 20 Jahre nach dem Fund wissen die Forscher allmählich mehr über den Südtiroler aus der Jungsteinzeit. Zudem planen sie schon die nächsten Jahrzehnte der Forschung. Dank immer verfeinerter wissenschaftlicher Methoden wird die Gletschermumie zukünftig noch mehr Geheimnisse preisgeben, in vielen Bereichen steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen. Dazu ist eine langfristig angelegte Konservierung vonnöten.

    Am 19. September 1991 gab die Gletscherschmelze eine Mumie beim Tisenjoch in den Ötztaler Alpen in 3.210 Metern Höhe frei. Die Entdeckung war eine Sensation. Zum einen war der Leichnam fast unversehrt, zum anderen wurde der als "Ötzi" bekannte Mann aus dem Eis vor rund 5.300 Jahren plötzlich aus dem Leben gerissen. Damit erhielten Forscher die einmalige Gelegenheit, Kleidung, Waffen und Werkzeuge eines Menschen aus der Bronzezeit detailliert zu untersuchen.

    "Manuskript zur Sendung:"

    Eiskaltes Erbe

    "Weiterführende Links:"

    Sendungen des Deutschlandradios:

    Eiskaltes Erbe: 20 Jahre Ötzi
    (Dradio Wissen, 26.08.11)

    aDNA - was das Molekül des Lebens uns über den Tod hinaus
          verraten kann

    (Forschung aktuell, 03.08.11)

    Moorleichen: Ötzi des Nordens
    (Dradio Wissen, 21.07.11)

    Der Mythos aus dem Eis
    (Studiozeit: Aus Kultur- und Sozialwissenschaften, 03.03.11)

    Die konservierte Moora
    (Radiofeuilleton: Wissenschaft und Technik, 23.01.11)

    Der Krieger aus dem Eis
    (Forschung aktuell, 20.06.08)

    Links ins Netz:

    Südtiroler Archäologiemuseum

    Carsten Pusch, Uni Tübingen

    Eurac-Institut für Mumien und den Eismann