Archiv

Missbrauchsverdacht gegen früheren Mitarbeiter
EKD-Ratsvorsitzende Kurschus erklärt ihren Rücktritt

Die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus ist von ihren Führungsposten in der evangelischen Kirche zurückgetreten.

    Nordrhein-Westfalen, Bielefeld: EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus spricht bei einer persönlichen Erklärung zum Vorwurf von sexuell übergriffigem Verhalten eines früheren Kirchenmitarbeiters.
    EKD-Ratsvorsitzende Kurschus gibt Erklärung ab. (Christoph Reichwein/dpa)
    Kurschus sagte in Bielefeld, dass sie ihr Amt als Ratsvorsitzende sowie ihr Leitungsamt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen niederlege. Sie reagierte damit auf Vorwürfe wegen des Umgangs mit einem mutmaßlichen Fall sexualisierter Gewalt. Kurschus betonte, in der Sache sei sie mit sich im Reinen.
    Ihr wird zur Last gelegt, in ihrer Zeit als Gemeindepfarrerin in Siegen über Vorwürfe gegen einen ihr bekannten Kirchenmitarbeiter informiert gewesen zu sein, ohne diese zu melden. Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt gegen den Mann in mehreren Verdachtsfällen. Kurschus selbst hat stets betont, sie habe erst Anfang des Jahres davon erfahren.
    Vertreter der evangelischen Kirche dankten Kurschus für ihre Arbeit. Das Amt der EKD-Ratsvorsitzenden übernimmt nun kommissarisch die Hamburger Bischöfin Fehrs.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.