Die beiden mongolischen Sumo-Ringer Harumafuji und Takanoiwa waren Ende Oktober in einer Bar unter Alkoholeinfluss in Streit geraten. Dabei erlitt Takanoiwa japanischen Medienberichten zufolge einen Schädelbasisbruch.
Die Auseinandersetzung sorgte in Japan für großes Aufsehen. Sogar Japans Premier Shinzo Abe kommentierte den Vorfall am Mittwoch als "äußerst bedauerlich". Harumafujis Rücktritt war in einigen japanischen TV-Sendern noch vor Nordkoreas Raketentests die Top-Nachricht des Tages.
Das Opfer musste bewusstlos ins Krankenhaus
Harumafuji wies Berichte zurück, nach denen er seinen Rivalen mit einer Bierflasche getroffen habe. Er soll seinen Widersacher mit der Handfläche, seinen Fäusten und mit einer Karaoke-Fernbedienung traktiert haben. Der 27 Jahre alte Takanoiwa war bewusstlos in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Harumafuji gab an, er habe es als seine Pflicht angesehen den jüngeren Kollegen zurechtzuweisen. "Aber dabei bin ich zu weit gegangen", sagte er bei einer Pressekonferenz und erklärte unter Tränen seinen Rücktritt. Er übernehme die volle Verantwortung für die Verletzungen, die Takanoiwa erlitten hat. Sein Verhalten sei eines Yokozuna nicht würdig, sagte der 33 Jahre alte Star seiner Sportart.
Details zum Vorfall, der von der Polizei untersucht wird, nannte Harumafuji nicht. Japanischen Medien zufolge war er darüber verärgert, dass Takanoiwa mit seinem Smartphone zugange war, während er von einem Großmeister kritisiert wurde.
Lange Liste von Skandalen
Die Vorfälle sind für den japanischen Traditionssport eine weitere Krise in einer langen Liste von Skandalen um illegale Wetten, Ringabsprachen, Drogenmissbrauch und Verbindungen zur Unterwelt. Das einst hohe Ansehen des Nationalsports hat deshalb in den letzten Jahren stark gelitten.