Die Fronten sind verhärtet: Die Stadt Hamburg und der Baukonzern Hochtief streiten weiter, wie es mit der Elbphilharmonie weitergeht. Wann sie fertig gestellt wird und: was sie vor allem kosten soll. Die Geschichte der finanziellen Fehlplanungen, der permanenten Terminverschiebungen und des vertraglichen Irrsinns geht weiter. Jüngst teilte Hochtief wieder ein neues Datum für die Fertigstellung des Konzerthauses mit: der 15. April 2014.
Karl Olaf Petters, der Sprecher der Elbphilharmonie in der Kulturbehörde:
"Wir haben ja immer darauf gedrungen, und das auch durch eine Klage unterstrichen, von Hochtief einen belastbaren Terminplan zu bekommen. Nach unserer Auffassung - oder der Auffassung der Experten - ist die Terminplanung von Hochtief weiterhin nicht belastbar. Deshalb müssen wir natürlich diese Terminnennung, diese weitere Terminverschiebung zur Kenntnis nehmen. Sind aber auch sicher, dass der Bau der Elbphilharmonie schneller voranschreiten könnte. "
Zur Erinnerung: Ursprünglich war die Eröffnung des Konzerthauses für Herbst 2009 geplant. Nach und nach "korrigierte" sich der Termin immer weiter nach hinten. Zuletzt war von Herbst 2012 die Rede. Jetzt also eine weitere Verzögerung von 14 Monaten. Die Stadt verschärft den Druck: Und hat nun eine zweite Klage gegen die verantwortliche Projektgesellschaft eingereicht: Karl-Olaf Petters:
"Mit dieser Klage wollen wir gerichtlich feststellen lassen, wer für die bisher eingetretenen Bauverzögerungen beim Bau der Elbphilharmonie verantwortlich ist. Wir sind der Auffassung, dass das ganz überwiegend ein Verschulden von Hochtief ist. Und wir möchten gerne mit dieser Klage diese Position gerichtlich bestätigt haben. Auch um an dieser ja sehr wichtigen Stelle Klarheit zu bekommen."
Naturgemäß bestreitet Hochtief die Verantwortung für die Bauverzögerungen. Man stehe für einen weiteren Dialog mit den Verantwortlichen seitens der Stadt bereit - sehe aber zudem dem Ausgang des nun beim Landgericht Hamburg anhängigen Verfahrens Zitat "sehr gelassen" entgegen.
SPD-Kultursenatorin Barbara Kisseler, die seit März die kulturpolitischen Geschicke in der Hansestadt lenkt, muss sich qua Amt mit dem Bauprojekt Elbphilharmonie auseinander setzen. Sie sei bei ihrem Amtsantritt überrascht gewesen, wie kompliziert sich die Dinge darstellen, erklärte sie bei der Jahrespressekonferenz der Elbphilharmonie-Konzerte - und das, obwohl sie durch ihre Berliner Zeit einiges gewohnt sei:
"Ich war, ehrlich gesagt - und auch das sage ich vor einem speziellen Berliner Hintergrund -, ich war auch über die Umgangsformen überrascht, die bei diesem Projekt offensichtlich stilbildend wirken sollen. Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann."
Und so findet sie deutliche Worte, um ihre Position und die der Stadt zu unterstreichen. Entsprechend des Zitats von Schiller:
"'Der Mensch ist nur da Mensch ganz wo er spielt.' Aber eins kann ich sagen - und das sage ich in Richtung Hochtief: Auf diese Art von Spielchen, und da muss man auch das Wort etwas anders akzentuieren, werden wir ganz bestimmt nicht eingehen. Wir werden die Interessen der Stadt gegenüber Hochtief konsequent vertreten. Und eins kann ich Ihnen jetzt schon sagen, eine Einigung um des lieben Friedens willen, die wird es nicht geben."
Durch die Verzögerungen in der Fertigstellung des Prestigeprojekts hat sich der Kostenanteil für die Stadt mehr als vervierfacht. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler von ursprünglich 77 Millionen auf 323 Millionen Euro gestiegen. Durch die erneute Bauverzögerung von 14 Monaten wird es auch hier bald eine weitere Mehrkostenforderung seitens des Baukonzerns geben, davon kann man ausgehen. Längst ist das kulturelle Leuchtturmprojekt zu einem Paradebeispiel baurechtlicher Auseinandersetzungen geworden.
Der Generalintendant der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, würde sich wohl wünschen, dass sich die Berichterstattung weg vom Streitobjekt hin zu künstlerisch-musikalischen Inhalten orientieren würde. Doch das ist derzeit nicht gegeben. 2007 hatte man Lieben-Seutter von Wien nach Hamburg geholt - rechtzeitig für die ursprünglich geplante Eröffnung im Jahr 2009.
Doch seitdem organisiert er sogenannte Elbphilharmonie-Konzerte, die überall in der Stadt, nur nicht im Konzerthaus, das ihnen den Namen gibt, stattfindet. Das birgt Frust, verständlicherweise. In einem Fernsehinterview hatte der Intendant kürzlich eingeräumt: Eine Wette, dass sich der erste Vorhang in der Elbphilharmonie im Jahr 2015 öffnet, die würde er nicht mehr abschließen. 2015 endet der Vertrag des Österreichers.
Man kann davon ausgehen, dass die Negativ-Nachrichten zur Elbphilharmonie nicht abreißen werden - dessen ist sich der Sprecher der Kulturbehörde Karl- Olaf Petters sicher. Auch wenn der Kampf künftig vor Gericht ausgefochten wird:
"Die Gespräche laufen zwar permanent weiter. Und es ist auch klar, dass wir weiter an einer konstruktiven Vereinbarung interessiert sind. Bloß die Verhandlungskonstellation ist im Moment halt so, dass eine Lösung dieser strittigen Fragen nur vor Gericht zu erwarten ist. Deswegen hat die Stadt zu Recht diesen Weg eingeschlagen."
Wann genau die Verhandlungen beginnen werden, steht noch nicht fest. Voraussichtlich aber noch in diesem Jahr.
Karl Olaf Petters, der Sprecher der Elbphilharmonie in der Kulturbehörde:
"Wir haben ja immer darauf gedrungen, und das auch durch eine Klage unterstrichen, von Hochtief einen belastbaren Terminplan zu bekommen. Nach unserer Auffassung - oder der Auffassung der Experten - ist die Terminplanung von Hochtief weiterhin nicht belastbar. Deshalb müssen wir natürlich diese Terminnennung, diese weitere Terminverschiebung zur Kenntnis nehmen. Sind aber auch sicher, dass der Bau der Elbphilharmonie schneller voranschreiten könnte. "
Zur Erinnerung: Ursprünglich war die Eröffnung des Konzerthauses für Herbst 2009 geplant. Nach und nach "korrigierte" sich der Termin immer weiter nach hinten. Zuletzt war von Herbst 2012 die Rede. Jetzt also eine weitere Verzögerung von 14 Monaten. Die Stadt verschärft den Druck: Und hat nun eine zweite Klage gegen die verantwortliche Projektgesellschaft eingereicht: Karl-Olaf Petters:
"Mit dieser Klage wollen wir gerichtlich feststellen lassen, wer für die bisher eingetretenen Bauverzögerungen beim Bau der Elbphilharmonie verantwortlich ist. Wir sind der Auffassung, dass das ganz überwiegend ein Verschulden von Hochtief ist. Und wir möchten gerne mit dieser Klage diese Position gerichtlich bestätigt haben. Auch um an dieser ja sehr wichtigen Stelle Klarheit zu bekommen."
Naturgemäß bestreitet Hochtief die Verantwortung für die Bauverzögerungen. Man stehe für einen weiteren Dialog mit den Verantwortlichen seitens der Stadt bereit - sehe aber zudem dem Ausgang des nun beim Landgericht Hamburg anhängigen Verfahrens Zitat "sehr gelassen" entgegen.
SPD-Kultursenatorin Barbara Kisseler, die seit März die kulturpolitischen Geschicke in der Hansestadt lenkt, muss sich qua Amt mit dem Bauprojekt Elbphilharmonie auseinander setzen. Sie sei bei ihrem Amtsantritt überrascht gewesen, wie kompliziert sich die Dinge darstellen, erklärte sie bei der Jahrespressekonferenz der Elbphilharmonie-Konzerte - und das, obwohl sie durch ihre Berliner Zeit einiges gewohnt sei:
"Ich war, ehrlich gesagt - und auch das sage ich vor einem speziellen Berliner Hintergrund -, ich war auch über die Umgangsformen überrascht, die bei diesem Projekt offensichtlich stilbildend wirken sollen. Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann."
Und so findet sie deutliche Worte, um ihre Position und die der Stadt zu unterstreichen. Entsprechend des Zitats von Schiller:
"'Der Mensch ist nur da Mensch ganz wo er spielt.' Aber eins kann ich sagen - und das sage ich in Richtung Hochtief: Auf diese Art von Spielchen, und da muss man auch das Wort etwas anders akzentuieren, werden wir ganz bestimmt nicht eingehen. Wir werden die Interessen der Stadt gegenüber Hochtief konsequent vertreten. Und eins kann ich Ihnen jetzt schon sagen, eine Einigung um des lieben Friedens willen, die wird es nicht geben."
Durch die Verzögerungen in der Fertigstellung des Prestigeprojekts hat sich der Kostenanteil für die Stadt mehr als vervierfacht. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler von ursprünglich 77 Millionen auf 323 Millionen Euro gestiegen. Durch die erneute Bauverzögerung von 14 Monaten wird es auch hier bald eine weitere Mehrkostenforderung seitens des Baukonzerns geben, davon kann man ausgehen. Längst ist das kulturelle Leuchtturmprojekt zu einem Paradebeispiel baurechtlicher Auseinandersetzungen geworden.
Der Generalintendant der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, würde sich wohl wünschen, dass sich die Berichterstattung weg vom Streitobjekt hin zu künstlerisch-musikalischen Inhalten orientieren würde. Doch das ist derzeit nicht gegeben. 2007 hatte man Lieben-Seutter von Wien nach Hamburg geholt - rechtzeitig für die ursprünglich geplante Eröffnung im Jahr 2009.
Doch seitdem organisiert er sogenannte Elbphilharmonie-Konzerte, die überall in der Stadt, nur nicht im Konzerthaus, das ihnen den Namen gibt, stattfindet. Das birgt Frust, verständlicherweise. In einem Fernsehinterview hatte der Intendant kürzlich eingeräumt: Eine Wette, dass sich der erste Vorhang in der Elbphilharmonie im Jahr 2015 öffnet, die würde er nicht mehr abschließen. 2015 endet der Vertrag des Österreichers.
Man kann davon ausgehen, dass die Negativ-Nachrichten zur Elbphilharmonie nicht abreißen werden - dessen ist sich der Sprecher der Kulturbehörde Karl- Olaf Petters sicher. Auch wenn der Kampf künftig vor Gericht ausgefochten wird:
"Die Gespräche laufen zwar permanent weiter. Und es ist auch klar, dass wir weiter an einer konstruktiven Vereinbarung interessiert sind. Bloß die Verhandlungskonstellation ist im Moment halt so, dass eine Lösung dieser strittigen Fragen nur vor Gericht zu erwarten ist. Deswegen hat die Stadt zu Recht diesen Weg eingeschlagen."
Wann genau die Verhandlungen beginnen werden, steht noch nicht fest. Voraussichtlich aber noch in diesem Jahr.