Noch nicht mal 100.000 Elektroautos sind zur Zeit in Deutschland zugelassen. Zurückhaltend zeigen sich Autokäufer unter anderem, weil die Ladeinfrastruktur noch löchrig ist. Wichtiger als öffentliche Ladesäulen ist der Aufbau privater Ladestationen. Dabei wäre die Versorgung mit Elektrizität für alle Autos im Bereich von E.ON-Netzen eigentlich kein Problem, sagt Johannes Teyssen von E.ON.
"Ein Elektroauto braucht nur etwa ein Viertel der Energie, die ein Benzinauto braucht. Der Engpass sind dann im Zweifel die Netze. Und wir haben unsere Netze einem Stresstest unterzogen und festgestellt, wir könnten alle 6,5 Millionen Autos, die in unseren Regionen wohnen, mit Elektromobilität versorgen. Und da haben wir gerechnet, wenn wir jetzt richtig investieren und zwar insgesamt 2,5 Milliarden Euro investieren, das sind 400 Euro pro Auto und dann können wir Elektromobilität für jedermann darstellen."
Der verwendete Strom werde dann zu zwei Dritteln aus Erneuerbaren Energien stammen, und auch dieser Anteil werde steigen, so Teyssen. Laut einer vom Bundesverband für Energie und Wasserwirtschaft in Auftrag gegebenen Studie könnten sich 40 Prozent der darin Befragten vorstellen, sich innerhalb der nächsten zehn Jahre ein solches Fahrzeug anzuschaffen.
Der verwendete Strom werde dann zu zwei Dritteln aus Erneuerbaren Energien stammen, und auch dieser Anteil werde steigen, so Teyssen. Laut einer vom Bundesverband für Energie und Wasserwirtschaft in Auftrag gegebenen Studie könnten sich 40 Prozent der darin Befragten vorstellen, sich innerhalb der nächsten zehn Jahre ein solches Fahrzeug anzuschaffen.
Ob die Ladeinfrastruktur dafür ausreicht, ist allerdings umstritten. Aktuell existieren in Deutschland rund 18.000 öffentliche Ladepunkte. Das sei genug, um 360.000 E-Fahrzeuge regelmäßig zu laden, so der BDEW. Allerdings braucht ein Ladevorgang für 100 Kilometer Reichweite circa zehn Minuten. Der Ausbau weiterer Ladestationen sei mitunter zu mühsam, kritisiert Ulf Schulte vom Ladesäulenbetreiber Allego.
"Wir brauchen eine straßenverkehrsrechtliche Anordnung, wir brauchen eine Sondernutzungsgenehmigung, wir müssen den Netzbetreiber mit ins Boot holen, und im Grunde dauert das, wenn man so auf die Städte guckt, einfach noch viel zu lange."
"Wir brauchen eine straßenverkehrsrechtliche Anordnung, wir brauchen eine Sondernutzungsgenehmigung, wir müssen den Netzbetreiber mit ins Boot holen, und im Grunde dauert das, wenn man so auf die Städte guckt, einfach noch viel zu lange."
Aufbau privater Ladestationen fördern
Deshalb seien mehr öffentliche Ladestationen auch nur eine Bedingung, um die Elektromobilität weiter zu fördern. Die Errichtung von privaten Ladestationen müsse von der Bundesregierung besser unterstützt werden, meint Christian Meyer-Hammerstein von den Osterholzer Stadtwerken.
"Da gibt es noch viele Hürden. Ein besonderes Beispiel ist das Miet- und Eigentumsrecht, wo man relativ schnell über eine Lösung das auch ermöglichen kann, dass dann gerade in Eigentümergemeinschaften auch das Laden zuhause ermöglicht wird. Das wird die Zukunft sein. Es wird nicht die öffentliche Ladeinfrastruktur das Entscheidende sein, sondern eben das Laden zuhause."
85 Prozent aller Ladevorgänge finden inzwischen zuhause oder im Betrieb statt. Gerade für bestimmte Gewerbe sei eine Umstellung auf Elektromobilität bereits heute kein Problem, so Ulf Schulte von Allego:
"Wenn wir jetzt zum Beispiel Pflegedienste haben, die in der Stadt vielleicht 100 Kilometer fahren, die müssen nur alle zwei Tage laden. Mit den ersten Fahrzeugen war das so, da ist man immer an die Ladesäule gefahren, weil man dachte, na, komme ich denn weiter. Mit den neuen Fahrzeugmodellen und auch mit dem Auto, was ich fahre, ich gehe einmal die Woche laden, und wenn ich denn, sage ich mal, am Wochenende mal raus fahre, dann lade ich den voll, und dann geht’s los."
"Wenn wir jetzt zum Beispiel Pflegedienste haben, die in der Stadt vielleicht 100 Kilometer fahren, die müssen nur alle zwei Tage laden. Mit den ersten Fahrzeugen war das so, da ist man immer an die Ladesäule gefahren, weil man dachte, na, komme ich denn weiter. Mit den neuen Fahrzeugmodellen und auch mit dem Auto, was ich fahre, ich gehe einmal die Woche laden, und wenn ich denn, sage ich mal, am Wochenende mal raus fahre, dann lade ich den voll, und dann geht’s los."
Elektroautos müssen preiswerter werden
Die Autoindustrie sei nun gefordert, auch die massenmarkt-tauglichen Fahrzeuge zu einem konkurrenzfähigen Preis zu liefern. Außerdem müsse der Strom für die Elektroautos noch günstiger werden, meint Johannes Teyssen von E.ON.
"Von der Politik muss, glaube ich, die CO-Bepreisung jetzt kommen. Grüner Strom muss günstig werden, und CO2-haltiges Benzin, Diesel und alles andere muss entsprechend teurer werden. Dann werden Kaufanreize entstehen und langfristig werden die Autos dann auch günstiger sein. Technisch sind sie viel simpler als ein Verbrennungsmotor."
Außerdem wünschen sich die Energieanbieter, dass die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz für den Strom für Elektromobilität auf sieben Prozent senkt, weil das einen zusätzlichen Schub geben würde.
"Von der Politik muss, glaube ich, die CO-Bepreisung jetzt kommen. Grüner Strom muss günstig werden, und CO2-haltiges Benzin, Diesel und alles andere muss entsprechend teurer werden. Dann werden Kaufanreize entstehen und langfristig werden die Autos dann auch günstiger sein. Technisch sind sie viel simpler als ein Verbrennungsmotor."
Außerdem wünschen sich die Energieanbieter, dass die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz für den Strom für Elektromobilität auf sieben Prozent senkt, weil das einen zusätzlichen Schub geben würde.
Noch sind allerdings viele Verbraucher misstrauisch. 40 Prozent der Befragten der BDEW-Umfrage glauben, dass es länger als zehn Jahre dauern wird, bis Elektroautos in Deutschland zum ganz normalen Straßenbild gehören. Weltweit liegt der Anteil an Elektroautos nach Angaben des Center of Automotive Management bereits jetzt bei 2,4 Prozent, in Deutschland nur bei 2 Prozent.