Schnick-Schnack-Schnuck sagt Digoro auf japanisch und streckt seinem Gegenüber seine Faust hin. Sein Gegenüber ist ein Elektrotechnik-Student. Und er hat mit seiner Handfläche ein Blatt Papier gezeigt. Papier schlägt Stein – gewonnen. Das realisiert sogar der Roboter. Denn der beobachtet mit seinen beiden Kamera-Augen die Hand des Spielpartners. Ursprünglich war Digoro als reiner Service-Roboter geplant. Mit seinen Fertigkeiten im Holen und Bringen von Gegenständen und dem Erkennen von Personen schaffte es Digoro beim internationalen Wettbewerb Robocup@home im Jahr 2010 auf den ersten Platz. Entwickelt hat ihn Takayuki Nagai mit seinem Team an der Universität für Elektro-Kommunikation in Tokio.
"Bisher war unser Ziel, dass der Roboter Dinge suchen, finden und einer bestimmten Person bringen kann. Jetzt arbeiten wir daran, dass der Roboter mit Kindern und Senioren spielen kann, sodass sie sich nicht langweilen."
Das muss nicht unbedingt Schnick-Schnack-Schnuck sein. Auch ein einfaches Memory-Spiel beherrscht Digoro schon – allerdings mit nur acht Karten. Und diese kann er nicht umdrehen wie ein Mensch, sondern er zeigt mit einem der drei groben Finger auf die Karte, die er haben möchte. Die Finger stecken in einem schwarzen Kunstleder-Handschuh. Sonderlich freundlich sieht der Roboter damit nicht aus. Warum aber braucht man überhaupt einen Roboter zum Spielen? Nagai:
"In Japan haben wir jetzt das große Problem, dass auch die Mütter arbeiten gehen und dann zu müde sind, um sich um die Kinder zu kümmern. Und das zweite Problem ist, dass mehr ältere Menschen pflegebedürftig sind und auch dafür nicht genug Zeit vorhanden ist."
Für die Kinder sei das Spielen mit dem Roboter etwas anderes als das Spielen an Computer oder Spielkonsole, sagt Nagai. Der Roboter mit seinen Gliedmaßen und seiner gesamten Erscheinung soll ein echter Spielgefährte sein. Digoro soll Kinder stärker Herausfordern als das bloße Drücken von Knöpfen auf der Spielkonsole, der Maus oder der Tastatur. Nagai:
"Der Roboter ist sehr vielseitig. Kinder ahmen gerne Situationen nach. Der Roboter könnte beispielsweise mit ihnen Kaufladen spielen. Da ist vieles denkbar."
Nagai sagt sogar, sein Roboter könne in Zukunft Geschwister – oder im Fall von Senioren – Pflegepersonal ersetzen. Kinder hat der Forscher selbst nicht, aber er könne sich vorstellen, im Alter von einem Roboter gepflegt zu werden. Doch zumindest was den Einsatz mit Kindern angeht, muss Takayuki Nagai mit seinem Team noch viel an dem Roboter arbeiten. Nicht nur an der Technik, sondern auch an Äußerlichkeiten.
"Das Aussehen eines Roboters ist sehr wichtig. Ich habe versucht, einen sehr ansehnlichen Roboter zu entwickeln. Viele Roboter sind weiß, ich wollte aber gerne einen schwarzen Roboter entwickeln. Dann wollten wir ihn mit Kindern spielen lassen, aber manche Kinder haben sich vor ihm gefürchtet. Jetzt überlegen wir, wie wir ihn freundlicher gestalten können."
Digoros Nachfolger sollen sich nicht mehr auf Rollen fortbewegen, sondern auf Beinen. Wenn sich ein Roboter im menschlichen Umfeld, im Haushalt bewege, dann sei es sinnvoll, wenn das Gerät menschenähnlich gestaltet sei, sagt der Wissenschaftler. Er will allerdings nicht so weit gehen, ihm ein perfekt nachgeahmtes menschliches Gesicht zu geben, wie es bereits ein anderer in Japan entwickelter Roboter hat. Generell wird Digoro in den nächsten Jahren aber in Aussehen und Fähigkeiten den Menschen ähnlicher werden. In seiner heutigen Form dürfte er bei Kindern nicht unbedingt wegen seiner Qualitäten als Spielgefährte beliebt sein – Memory und Stein-Schere-Papier gegen den Roboter zu spielen gestaltet sich noch etwas zäh. Digoro dürfte wegen einer anderen Fähigkeit auf viel mehr junge Fans zählen. Die Entwickler lassen ihn vor einen rauschenden, donut-förmigen Behälter fahren und drücken Digoro ein Holzstäbchen zwischen die drei Finger. Der Roboter rührt damit in dem Behälter herum und produziert: Zuckerwatte. Auch damit konnte er die Jury beim Wettbewerb Robocup@home überzeugen.
"Bisher war unser Ziel, dass der Roboter Dinge suchen, finden und einer bestimmten Person bringen kann. Jetzt arbeiten wir daran, dass der Roboter mit Kindern und Senioren spielen kann, sodass sie sich nicht langweilen."
Das muss nicht unbedingt Schnick-Schnack-Schnuck sein. Auch ein einfaches Memory-Spiel beherrscht Digoro schon – allerdings mit nur acht Karten. Und diese kann er nicht umdrehen wie ein Mensch, sondern er zeigt mit einem der drei groben Finger auf die Karte, die er haben möchte. Die Finger stecken in einem schwarzen Kunstleder-Handschuh. Sonderlich freundlich sieht der Roboter damit nicht aus. Warum aber braucht man überhaupt einen Roboter zum Spielen? Nagai:
"In Japan haben wir jetzt das große Problem, dass auch die Mütter arbeiten gehen und dann zu müde sind, um sich um die Kinder zu kümmern. Und das zweite Problem ist, dass mehr ältere Menschen pflegebedürftig sind und auch dafür nicht genug Zeit vorhanden ist."
Für die Kinder sei das Spielen mit dem Roboter etwas anderes als das Spielen an Computer oder Spielkonsole, sagt Nagai. Der Roboter mit seinen Gliedmaßen und seiner gesamten Erscheinung soll ein echter Spielgefährte sein. Digoro soll Kinder stärker Herausfordern als das bloße Drücken von Knöpfen auf der Spielkonsole, der Maus oder der Tastatur. Nagai:
"Der Roboter ist sehr vielseitig. Kinder ahmen gerne Situationen nach. Der Roboter könnte beispielsweise mit ihnen Kaufladen spielen. Da ist vieles denkbar."
Nagai sagt sogar, sein Roboter könne in Zukunft Geschwister – oder im Fall von Senioren – Pflegepersonal ersetzen. Kinder hat der Forscher selbst nicht, aber er könne sich vorstellen, im Alter von einem Roboter gepflegt zu werden. Doch zumindest was den Einsatz mit Kindern angeht, muss Takayuki Nagai mit seinem Team noch viel an dem Roboter arbeiten. Nicht nur an der Technik, sondern auch an Äußerlichkeiten.
"Das Aussehen eines Roboters ist sehr wichtig. Ich habe versucht, einen sehr ansehnlichen Roboter zu entwickeln. Viele Roboter sind weiß, ich wollte aber gerne einen schwarzen Roboter entwickeln. Dann wollten wir ihn mit Kindern spielen lassen, aber manche Kinder haben sich vor ihm gefürchtet. Jetzt überlegen wir, wie wir ihn freundlicher gestalten können."
Digoros Nachfolger sollen sich nicht mehr auf Rollen fortbewegen, sondern auf Beinen. Wenn sich ein Roboter im menschlichen Umfeld, im Haushalt bewege, dann sei es sinnvoll, wenn das Gerät menschenähnlich gestaltet sei, sagt der Wissenschaftler. Er will allerdings nicht so weit gehen, ihm ein perfekt nachgeahmtes menschliches Gesicht zu geben, wie es bereits ein anderer in Japan entwickelter Roboter hat. Generell wird Digoro in den nächsten Jahren aber in Aussehen und Fähigkeiten den Menschen ähnlicher werden. In seiner heutigen Form dürfte er bei Kindern nicht unbedingt wegen seiner Qualitäten als Spielgefährte beliebt sein – Memory und Stein-Schere-Papier gegen den Roboter zu spielen gestaltet sich noch etwas zäh. Digoro dürfte wegen einer anderen Fähigkeit auf viel mehr junge Fans zählen. Die Entwickler lassen ihn vor einen rauschenden, donut-förmigen Behälter fahren und drücken Digoro ein Holzstäbchen zwischen die drei Finger. Der Roboter rührt damit in dem Behälter herum und produziert: Zuckerwatte. Auch damit konnte er die Jury beim Wettbewerb Robocup@home überzeugen.