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Elon Musk und seine Marspläne
Big Fucking PR

Geht es nach Elon Musk, dem Chef des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX, so beginnt in sieben Jahren die Besiedlung des Mars. Kürzlich verkündete er, seine Firma entwickle dafür eine "Big Fucking Rocket" – zurückhaltend übersetzt also eine verdammt große Rakete.

Von Dirk Lorenzen |
    In der Animation ganz einfach: Eine Bug Fucking Rocket auf dem Mars
    In der Animation ganz einfach: Eine Bug Fucking Rocket auf dem Mars (SpaceX)
    Das hundert Meter hohe Geschoss soll ein riesiges Raumschiff ins All tragen: Das Mars-Vehikel soll knapp 50 Meter lang sein und über 40 Kabinen für jeweils drei Menschen verfügen.
    Elon Musk möchte 2024 also 120 Menschen zum Mars schicken. Dieser Zeitplan sei kein Irrtum, allerdings sei er ehrgeizig, räumte der Unternehmer ein. Schon zwei Jahre zuvor sollen zwei Großraketen viel Material auf den Mars bringen.
    SpaceX hat bisher noch nie einen Menschen ins All gebracht. Nach den ursprünglichen Plänen sollte es längst den Pendelbetrieb ins All geben. Aber auch bei SpaceX kocht man nur mit Wasser.
    Der Chef präsentiert gerne perfekt gemachte Animationen, in denen Raumfahrt wie ein Kinderspiel erscheint. Riesenraketen starten problemlos von der Erde. Raumschiffe landen butterweich auf dem Mars und fröhlich winkende Astronauten tollen durch den Marssand.
    Doch die Wirklichkeit ist erheblich banaler: SpaceX führt mit der Falcon-Neun-Rakete und seinen Dragon-Kapseln Routine-Missionen durch, sei es für den Start von Satelliten oder den Materialtransport zur Internationalen Raumstation. Ob Ideen von Riesenraketen und der Besiedlung des Mars jemals aus dem Animations-Stadium herauskommen, steht dagegen noch völlig in den Sternen.