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Elon Musks Träumereien
Der Marsflug, die Kernfusion der Raumfahrt

Am abendlichen Westhimmel steht zwischen den Hörnern des Stiers der Planet Mars. Der leicht rötliche Lichtpunkt ist für viele Raumfahrtfans der Sehnsuchtsort schlechthin. Nach der Landung auf dem Mond vor fünfzig Jahren soll es nun zum Mars gehen.

Von Dirk Lorenzen |
Die Oberfläche des Mars zeigt an vielen Stellen Spuren möglicher früherer Wasserströme
Bis Menschen durch den roten Staub laufen, vergehen noch 20 Jahre – mindestens ... (NASA)
Kurz nach den Apollo-Flügen präsentierte schon Wernher von Braun das Konzept eines Fluges mit Menschen zum Mars. Er wollte in der Erdumlaufbahn große Raumschiffe zusammenbauen und dann zum roten Planeten schicken. Das alles aber, so vermutete er Anfang der 1970er-Jahre, werde wohl noch fast 20 Jahre dauern. Die Kosten sollten nicht höher als das Apollo-Programm sein, aber auch nicht niedriger. Damit war die Sache politisch erledigt.
Ende der 1980er-Jahre dachte US-Präsident George Bush über ein 400-Milliarden-Dollar-Programm für den Marsflug nach – in den folgenden 20 Jahren. Passiert ist nichts.
 Sehnsuchtsziel mancher Raumfahrer: der Planet Mars
Sehnsuchtsziel mancher Raumfahrer: der Planet Mars (Hubble / NASA / ESA)
Während NASA und ESA sehr vorsichtig von einer möglichen Reise frühestens gegen Ende der 2030er-Jahre ausgehen, setzt Elon Musk auf schnelle Flüge. Schon 2024, spätestens zwei Jahre später, sollen Raumschiffe mit Menschen und Material zum Mars aufbrechen.
Bisher hat niemand, auch Elon Musk nicht, ein Raumschiff oder eine Rakete für so eine Reise. Gefühlt ist der Marsflug immer etwa zwanzig Jahre entfernt – so wie die Kernfusion auf der Erde in etwa 50 Jahren zum Einsatz kommt, und zwar immer in etwa 50 Jahren.
Also: Der erste Flug mit Menschen zum Mars erfolgt in circa 20 Jahren – ganz bestimmt, dieses Mal aber wirklich.