Von Chancengleichheit in der Bildung ist Deutschland weit entfernt. Laut hessischem Integrationsmonitor schaffen 14 Prozent der Migrantenkinder keinen Hauptschulabschluss, im Jahrgangsdurchschnitt sind es unter sechs Prozent. Bei diesen Kindern prägen Misserfolge oft schon die Grundschulzeit. Wenn sie dann auf der ungeliebten Hauptschule landen, haben viele mit Schule schon abgeschlossen, die Bildungskarriere ist verpatzt. Auch weil die Eltern mit sprachlichen und sozialen Problemen kämpfen und ihre Kinder kaum unterstützen können.
Im neuen Projekt "Regenbogen - Ein Elterntraining" endet der Bildungsauftrag einer Schule erstmals nicht mehr vor der Haustür. Die Eltern von Fünftklässlern werden gecoacht. Anke Petermann berichtet aus einer Frankfurter Hauptschule, die fast ausschließlich Einwandererkinder besuchen.
Was die Hausbesuche einer Sozialarbeiterin seit Schuljahresbeginn bringen, beschreibt Darlyn Salvador, Fünftklässlerin an der Frankfurter Sophienschule:
"Da lernt man halt, wie man, wie die Eltern mit den Kindern die Hausaufgaben machen können."
Ganz nebenbei sensibilisieren die Sozialarbeiter Eltern dafür, dass Hausaufgabenmachen am Couchtisch vor laufendem Fernseher nicht funktioniert. Oder, dass stundenlanges Computerspielen das Lernen erschwert. Zuweilen helfen sie überforderten Eltern, einen Schreibtisch zu kaufen und erstmalig einen Arbeitsplatz fürs Kind einzurichten. 14 von 16 Fünftklässler-Eltern an der Sophienschule lassen sich freiwillig coachen. Sabine Gerbrich leitet das Projekt Regenbogen.
"Die Eltern sind sehr froh. Sie fühlen sich ein bisschen allein gelassen von den Schulen, auch in der Grundschule. Sie kriegen immer nur Zettel, sie werden wenig eingebunden in den Alltag. Und dadurch, dass wir in die Familien reingehen, helfen bei Stundenplänen, bei Nachmittagsangeboten, da sind sie sehr dankbar und nehmen das sehr, sehr gern auf."
Gerade Alleinerziehende oder Paare, die zwei verschiedene, nicht-deutsche Muttersprachen sprechen, sind sehr unsicher, wie sie ihr Kind fördern können.
"Wir geben ihnen Mut, auch kleine Schritte zu wagen. Also wenn man sich täglich einfach nur die Hausaufgaben zeigen lässt und einfach nur die äußere Form mit kontrolliert oder mit begleitet, ist das schon ein großer Schritt. Nicht aufgeben, weitermachen."
Neben den Hausbesuchen helfen dabei Workshops in der Schule und ein Eltern-Café. Darlyns italiensch-stämmige Mutter hat Mut geschöpft.
"Meine Mutter hilft mir mehr, die hilft mir dann auch zu diktieren, und dann lerne ich das auch. Is besser geworden die Noten - bei Mathe und Deutsch."
Leonardo übt jetzt für Klassenarbeiten, anders als früher. Die Sozialarbeiterin erstellte einen Wochenplan gemeinsam mit seinen Eltern, beide aus Rumänien. Den 12-jährigen Wiederholer ermutigte sie, Mitverantwortung fürs Lernen zu übernehmen.
"Die hat mir auch einen Kalender mitgebracht, wo ich meine Tests hinschreibe, die Noten, wo ich gekriegt habe, und so."
Schon im ersten Halbjahr des Elterntrainings verbesserte sich der Durchschnitt seiner Fünftklässler um etwa eine Note, bilanziert Klassenlehrer Patrick Wilkopp und stellt fest,
"dass sie konsequenter arbeiten, dass sie ruhiger sind. Montags ist immer ein kritischer Tag. Nach dem Wochenende - viel Fernsehkonsum, die ganzen Spielkonsolen, die die Kinder gespielt haben, dieser Konsum scheint etwas zurückgegangen zu sein, sodass die Schüler insgesamt ruhiger und strukturierter wirken."
200.000 Euro kostet das dreijährige Pilotprojekt. Vereine und Stiftungen tragen es, das Land Hessen gibt einen Zuschuss. Vielleicht, so Hessens Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn, ein Finanzierungsmodell auch für andere Schulen.
Im neuen Projekt "Regenbogen - Ein Elterntraining" endet der Bildungsauftrag einer Schule erstmals nicht mehr vor der Haustür. Die Eltern von Fünftklässlern werden gecoacht. Anke Petermann berichtet aus einer Frankfurter Hauptschule, die fast ausschließlich Einwandererkinder besuchen.
Was die Hausbesuche einer Sozialarbeiterin seit Schuljahresbeginn bringen, beschreibt Darlyn Salvador, Fünftklässlerin an der Frankfurter Sophienschule:
"Da lernt man halt, wie man, wie die Eltern mit den Kindern die Hausaufgaben machen können."
Ganz nebenbei sensibilisieren die Sozialarbeiter Eltern dafür, dass Hausaufgabenmachen am Couchtisch vor laufendem Fernseher nicht funktioniert. Oder, dass stundenlanges Computerspielen das Lernen erschwert. Zuweilen helfen sie überforderten Eltern, einen Schreibtisch zu kaufen und erstmalig einen Arbeitsplatz fürs Kind einzurichten. 14 von 16 Fünftklässler-Eltern an der Sophienschule lassen sich freiwillig coachen. Sabine Gerbrich leitet das Projekt Regenbogen.
"Die Eltern sind sehr froh. Sie fühlen sich ein bisschen allein gelassen von den Schulen, auch in der Grundschule. Sie kriegen immer nur Zettel, sie werden wenig eingebunden in den Alltag. Und dadurch, dass wir in die Familien reingehen, helfen bei Stundenplänen, bei Nachmittagsangeboten, da sind sie sehr dankbar und nehmen das sehr, sehr gern auf."
Gerade Alleinerziehende oder Paare, die zwei verschiedene, nicht-deutsche Muttersprachen sprechen, sind sehr unsicher, wie sie ihr Kind fördern können.
"Wir geben ihnen Mut, auch kleine Schritte zu wagen. Also wenn man sich täglich einfach nur die Hausaufgaben zeigen lässt und einfach nur die äußere Form mit kontrolliert oder mit begleitet, ist das schon ein großer Schritt. Nicht aufgeben, weitermachen."
Neben den Hausbesuchen helfen dabei Workshops in der Schule und ein Eltern-Café. Darlyns italiensch-stämmige Mutter hat Mut geschöpft.
"Meine Mutter hilft mir mehr, die hilft mir dann auch zu diktieren, und dann lerne ich das auch. Is besser geworden die Noten - bei Mathe und Deutsch."
Leonardo übt jetzt für Klassenarbeiten, anders als früher. Die Sozialarbeiterin erstellte einen Wochenplan gemeinsam mit seinen Eltern, beide aus Rumänien. Den 12-jährigen Wiederholer ermutigte sie, Mitverantwortung fürs Lernen zu übernehmen.
"Die hat mir auch einen Kalender mitgebracht, wo ich meine Tests hinschreibe, die Noten, wo ich gekriegt habe, und so."
Schon im ersten Halbjahr des Elterntrainings verbesserte sich der Durchschnitt seiner Fünftklässler um etwa eine Note, bilanziert Klassenlehrer Patrick Wilkopp und stellt fest,
"dass sie konsequenter arbeiten, dass sie ruhiger sind. Montags ist immer ein kritischer Tag. Nach dem Wochenende - viel Fernsehkonsum, die ganzen Spielkonsolen, die die Kinder gespielt haben, dieser Konsum scheint etwas zurückgegangen zu sein, sodass die Schüler insgesamt ruhiger und strukturierter wirken."
200.000 Euro kostet das dreijährige Pilotprojekt. Vereine und Stiftungen tragen es, das Land Hessen gibt einen Zuschuss. Vielleicht, so Hessens Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn, ein Finanzierungsmodell auch für andere Schulen.