Das geht aus einer Medien-Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK hervor, für die insgesamt tausend Menschen befragt wurden, in deren Haushalt mindestens ein minderjähriges Kind lebt. 78 Prozent der Befragten sehen sich demnach als vorbildliche Mediennutzer an, gleichzeitig sagten aber auch 62 Prozent, dass sie zu viel Zeit mit Smartphone oder Computer verbrächten.
Etwa jeder Zweite überhört schon mal das eigene Kind, wenn eine Nachricht auf dem Handy aufleuchtet oder die Lieblingsserie läuft. Bei 29 weiteren Prozent kommt das zumindest selten vor. Zudem verschiebt rund jeder Zweite aus Ablenkung durch digitale Medien das Spielen mit dem Kind.
"Kinder lernen von ihren Eltern - ab Tag eins", erklärte der Diplom-Sozialpädagoge Clemens Beisel. Er riet Müttern und Vätern dazu, Kindern so oft es geht Situationen zu zeigen, in denen das Handy nicht stören soll. "Wenn schon die Kinder eine zu hohe Handynutzung ihrer Eltern monieren, sollten alle Alarmglocken läuten", warnte Beisel. Sie sollten überdenken, ob sie die Bedürfnisse ihrer Kinder ausreichend wahrnehmen. Für ein gesundes psychisches Wachstum sei Selbstwert wichtig. Um den zu entwickeln, seien Kinder auf die Aufmerksamkeit ihrer Eltern angewiesen.
Diese Nachricht wurde am 15.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.