Im Finale der Europameisterschaft besiegte die Seleccao das Quinas den Gastgeber mit 1:0 (0:0) nach Verlängerung - auch ohne Cristiano Ronaldo. Der dreimalige Weltfußballer war schon während der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt worden. Nach 24 Minuten musste der 31-Jährige wegen einer Blessur am linken Knie das Feld endgültig verlassen. In der achten Minute hatte Frankreichs Dimitri Payet Ronaldo in einem heftigen Zweikampf die Verletzung zugefügt. Schiedsrichter Mark Clattenburg ahndete das Foul nicht. Von Sanitätern musste Ronaldo mit schmerzverzerrtem Gesicht und bitter weinend vom Feld getragen werden.
Frankreich war überlegen, hatte eine Vielzahl von Chancen. Doch auch der EM-Torschützenkönig Antoine Griezmann, der zwei seiner sechs EM-Treffer im Halbfinale gegen Deutschland (2:0) erzielt hatte, brachte den Ball trotz guter Gelegenheiten nicht im Tor des hervorragenden Rui Patricio unter. Seine größte Chance war ein Kopfball in der 66. Minute. Vor 75.868 Zuschauern im Stade de France traf schließlich in der Verlängerung der eingewechselte Eder in der 109. Minute. Der Équipe Tricolore blieb der dritte EM-Titel nach 1984 und 2000 verwehrt.
Cristiano Ronaldo fiel nach Abpfiff des Spiels mit Freudentränen in den Augen glückselig zu Boden.
"Schade für Frankreich, nach den Terroranschlägen und vor dem Hintergrund der vielen innenpolitischen Probleme hätten wir auch dem Gastgeber diesen Titel gegönnt", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel.
Tränengas-Einsatz an überfüllter Fanzone
Auf der Fanzone am Pariser Eiffelturm hatten sich rund um das EM-Finale zum Teil chaotische Szenen abgespielt. Die Polizei musste Tränengas einsetzen, um Menschen vom unerlaubten Betreten des mit 92.000 Fans völlig überfüllten Marsfeldes zu hindern. Unweit des Eiffelturms war es zudem zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Jugendlichen gekommen.