Die EM 2024 in Deutschland ist vorbei. Sieben Jahre lang hat Hauptorganisator Markus Stenger das Turnier seit der Vergabe 2017 vorbereitet. "Ich bin sehr zufrieden. Die Ziele, die wir auch organisatorisch mit dieser Euro hatten, haben wir erreicht. Und ich glaube, wir haben tolle Bilder aus Deutschland in die Welt ausgesendet", sagte Stenger rückblickend im Deutschlandfunk.
Ein Wermutstropfen sei jedoch das Wetter gewesen. "Wir hatten unfassbar viele Herausforderungen damit, Starkregen, Sturmböen et cetera. Was natürlich gerade bei den Fanzones sehr, sehr schade war, weil die schließen mussten. Insofern haben wir wettertechnisch unsere Ziele nicht erreicht."
"Turnier definitiv ein Erfolg"
Die deutsche Mannschaft hätte es laut Stenger mindestens ins Halbfinale schaffen dürfen, sagte er. "Aber trotz allem ist das Turnier definitiv ein Erfolg. Es war einfach schön zu sehen, dass die Leute wieder mit den Trikots herumlaufen, draußen sind und einfach Spaß haben. Und auch dieser Trübsal, der irgendwie über Deutschland lag vor der Euro mit all diesen schweren Themen, der war dann auch weg und die Leute hatten einfach wieder Bock auf Fußball."
Ein großes Thema vor der EM war das die Sicherheitslage. Während des Turniers hat es dann aber keine relevanten Zwischenfälle gegeben. "Man hat da gemeinsam wahnsinnig viele Anstrengungen unternommen. Es gibt natürlich immer kleinere Vorfälle, aber die hat man sehr professionell abgearbeitet und dann auch immer versucht, von Spiel zu Spiel Dinge zu optimieren. Aber wenn man von klassischen Sicherheitsthemen spricht, ist es sehr gut gelaufen. Und ich bin sehr glücklich, dass wir da wirklich keine gravierenden Zwischenfälle hatten."
Keine politischen Demonstrationen
Ebenfalls ausgeblieben sind etwaige politische Proteste oder Demonstrationen, obwohl es mit der Teilnahme der Ukraine und auch dem Krieg im nahen Osten durchaus Anlässe gegeben hätte. "Also ich habe eigentlich schon immer gesagt, dass es bei so einem Turnier vor allem um den Sport geht. Und darum ging es bei dieser Europameisterschaft. Die Tribünen waren zwar sehr gut gefüllt mit Politikerinnen und Politikern, aber die Themen waren andere", sagte Stenger. "Das ist für uns als Turnierorganisator natürlich eine schöne Geschichte. Weil damit überlädt man auch das Turnier nicht und man überfordert auch keine Spieler, die sich permanent zu irgendwas äußern müssen."
Auffällig bei dieser EM war jedoch die Zahl der Flitzer, die Selfies mit Spielern machen wollten. "Generell ist jeder Flitzer einer zu viel", sagte Stenger. "Aber es ist einfach dieses Selbstverständnis heutzutage, sich über Social Media zu präsentieren dann eben auch die Bühne der Euro zu nutzen. Und wir wollen und können auch einfach nicht den Innenraum komplett umstellen. Wir haben Maßnahmen ergriffen, aber so ganz ausschließen konnten wir es am Ende nicht."
Hohe Lernkurve bei Ordner-Einsätzen
Unter anderem habe man die Position der Ordner angepasst, sagte Stenger. "Wir haben dann auch entsprechend Ordner, die ein bisschen schneller sind, an den entsprechenden Punkten aufgestellt, damit die auch eingreifen können. Also das ist wirklich eine hohe Lernkurve auch bei uns organisatorisch. Von Spiel eins zu Spiel 51 sind wir immer am Optimieren. Aber ganz ausschließen kann man es am Ende leider dann noch nicht."