Emissionen von Schwefelhexafluorid müssen eigentlich gemeldet werden. Die Meldungen beruhen aber nur auf Schätzungen. Das Forschungsteam hat nachgerechnet - mit Daten von Messstationen weltweit. Der Schwerpunkt lag auf Europa, China und den USA. Demnach gelangte zwischen 2005 und 2021 in vielen Fällen rund doppelt so viel von dem Gas in die Atmosphäre wie Staaten angegeben hatten. Vor allem in China sind die Emissionen stark gestiegen.
SF6 auch in Sportschuhen, Fenstern und Autoreifen
Seit den 1990er-Jahren findet den Angaben zufolge das fluorierte Gas breite Verwendung vor allem als Isolator in der Hochspannungsindustrie, aber auch in der Halbleiter-Aluminium- und Magnesium-Industrie, in Sportschuhen, doppelt verglasten Fenstern oder Autoreifen. Solange es in einem geschlossenen System bleibt, ist es laut Studie unproblematisch. Zum Problem werde SF6, wenn es in die Atmosphäre entweiche, zum Beispiel durch Lecks. Die Treibhauswirkung sei rund 24.000 Mal höher als bei CO2 und es bleibe rund 1.000 Jahre in der Atmosphäre.
Helfen können nach Ansicht der Wissenschaftler staatliche Regulierungen. Beschränkungen wie die F-Gas-Verordnung der Europäischen Union zeigten Wirkung. Um den Klimawandel zu stoppen müssten jedoch auch China und Indien die Verwendung beschränken, hieß es.
Diese Nachricht wurde am 18.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.