Früh am morgen braucht der Bus noch etwas, bis er auf dem Betriebshof der Augsburger Stadtwerke wach wird. Fahrer Josef Seibold kennt das. Wenn sein mit Biomethan angetriebener silberner Gelenkbus aber erstmal läuft, dann fast lautlos: "Nicht anders wie ein Diesel, aber sauberer halt, leiser auch. Ansonsten fährt er sich gut. Wir fahren Vollautomatik, ohne schalten, nur noch lenken, Gas geben, bremsen, einfaches Fahren."
Gas gibt er, im wahrsten Sinne des Wortes, bereits seit sieben Jahren - nur noch mit Biogas. Nahezu die gesamte Fahrzeugflotte der Stadtwerke Augsburg wurde auf Biogas umgerüstet Beschluss des Stadtrates. Bereits Ende des 90er Jahre gab es die Diskussion um bessere Luft für die Innenstädte Deutschlands. Augsburg hat es für seine Öffis ernst genommen, erklärt der Chef des Fuhrparks der Augsburger Stadtwerke Klaus Röder und nicht nur das: "Die komplette Müllfahrzeug-Flotte der Stadt fährt mit Erdgas, es gab eine Verfügung des OB aus dem Jahr 2006 im Rahmen des Luftreinhalteplans, dass die Stadt auf Erdgas umstellt."
"Biomethan ist für uns die ökologisch nachhaltigste Antriebsart"
An der Biogas-Tankstelle auf dem Betriebshof bildet sich regelmäßig eine kleine Schlange. Der kleine Schlauch ist für die PKW, der größere für die Busse. Es fiept etwas am Einfüllstutzen: "Das ist das Ventil, das dann nach der Betankung zu macht und das pfeift. Weil es immer gegen eine Feder mit einer Kugel arbeitet und das sind Schwingungen", erklärt Fahrer Seibold und hängt den Einfüllstutzen wieder an den Tankautomat.
65 Gelenkbusse und 18 Normale setzt Augsburg auf seinen Straßen in der Innenstadt ein, einige fahren auch ins Umland, aber der Großteil ist im Stadtgebiet unterwegs. In Kürze kommen noch sechs ganz neue Biogas-E-Hybrid-Busse dazu. Fünf Millionen Kilometer im Jahr rechnet Fuhrparkchef Röder vor, ganz ohne Benzin oder Diesel - emissionsfrei. 200 Kilogramm reines Biomethan passen in die wulstigen Tanks auf dem Dach der Busse. Hinten auf der Heckscheibe prangt in großer Schrift der Slogan: "Bitte fahren Sie weiter, hier gibt es nichts zu riechen". "Biomethan ist für uns momentan die ökologisch nachhaltigste Antriebsart, das ist für uns sofort verfügbarer Umweltschutz. Wir haben CO2-Neutralität, wir haben eine Minimierung bei den Stickoxiden, Feinstäube und Rußpartikel spielen überhaupt keine Rolle", sagt Röder.
65 Gelenkbusse und 18 Normale setzt Augsburg auf seinen Straßen in der Innenstadt ein, einige fahren auch ins Umland, aber der Großteil ist im Stadtgebiet unterwegs. In Kürze kommen noch sechs ganz neue Biogas-E-Hybrid-Busse dazu. Fünf Millionen Kilometer im Jahr rechnet Fuhrparkchef Röder vor, ganz ohne Benzin oder Diesel - emissionsfrei. 200 Kilogramm reines Biomethan passen in die wulstigen Tanks auf dem Dach der Busse. Hinten auf der Heckscheibe prangt in großer Schrift der Slogan: "Bitte fahren Sie weiter, hier gibt es nichts zu riechen". "Biomethan ist für uns momentan die ökologisch nachhaltigste Antriebsart, das ist für uns sofort verfügbarer Umweltschutz. Wir haben CO2-Neutralität, wir haben eine Minimierung bei den Stickoxiden, Feinstäube und Rußpartikel spielen überhaupt keine Rolle", sagt Röder.
Treibstoff aus der Biotonne
450.000 Euro kostet ein Bus, etwas davon übernimmt der Freistaat, vom Bund gibt es nichts. Das sei bei der heutigen Diskussion um Feinstaubbelastung der Innenstädte nicht nachvollziehbar, kritisiert Röder. Elektrobusse werden zu fast 80 Prozent gefördert, obwohl sie nur geringe Reichweiten haben, viel anfälliger wären und schwerer, was mehr Antriebsenergie erfordere: "Es gibt eine Förderung, 10.000 pro Bus, was sehr sehr wenig ist, wenn man das vergleicht mit der Förderung der Elektrobusse, dann ist das verschwindend gering. Und an der Stelle würden wir uns eine technologieoffenere, wirkungsoffenere Förderung wünschen, die sich an den Emissionen orientiert und nicht sich fokussiert auf einen bestimmten Antrieb. An dem arbeiten wir, weil wir sind nachweislich momentan die nachhaltigste Antriebsart."
Das Biogas, mit dem die rund 500 Busfahrer ihre Öffis täglich von früh bis abends durch das Augsburger Stadtgebiet kurven und 2017 20 Millionen Fahrgäste beförderten, stammt aus der Bioabfallvergärungsanlage der Abfallverwertung Augsburg AVA, 2013 fertiggestellt. Die rund 4000 benötigten Tonnen für die Stadtbusse können komplett durch Augsburger Biomüll sowie aus Baum- und Strauchschnitt gedeckt werden. Mobil mit dem eigenen Biomüll.
Das Projekt erregt Aufsehen
Ein Nullsummenspiel, das deutschland- und europaweit Interessenten anlockt, so Röder: "Wir haben Referenzbesuche von Köln, über Berlin bis nach Straubing, die sich in letzter Zeit, erst letzte Woche, wie mir zugetragen wurde, auch für Biogasbusse entschieden haben. Aber national ist das eine. Es gibt sehr viele internationale Delegationen, die sich unser System angesehen haben, von Abu Dhabi bis Sankt Petersburg, englische Verkehrsbetriebe waren schon hier. Also das zeigt schon, dass Busse, die mit Biogas betrieben werden, absolut im Fokus der Öffentlichkeit und des Interesses stehen."
Bei der Fahrgastzufriedenheit erreichte Augsburg im vergangenen Jahr den ersten Platz deutschlandweit. Für die Fahrgäste sind die Ökobusse mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, wenn sie es denn überhaupt bemerken: "Für mich ist egal, Hauptsache pünktlich." – "Sehr gut, null Emission, passt."