Nach dem Unglück der Costa Concordia bangen viele Reedereien um ihr Sommergeschäft. Denn gerade jetzt, zwischen Januar und März, werden die meisten Kreuzfahrten für den Sommer gebucht. Doch werde sich der Schaden für die Branche in Grenzen halten, sagt Helge Grammerstorf von der Kreuzfahrtberatungsfirma Sea Consult in Hamburg:
"Natürlich wird es den einen oder anderen Kunden geben, der aufgrund so eines Vorfalls dann seine Reise auch storniert. Aber ich denke, es wird vielmehr darauf ankommen, dass man den potenziellen Kunden oder auch den Kunden, die jetzt schon gebucht haben, erläutert, was getan wird, welche technischen Voraussetzungen geschaffen sind auf den Schiffen. Letzten Endes auch, welchen Vorschriften sie unterliegen, um solche Unfälle möglichst zu vermeiden."
Und so bemüht sich die Branche um Transparenz und Schadensbegrenzung: In einer Pressemeldung teilte der Branchenverband European Cruise Council, kurz ECC, mit, dass Kreuzfahrtschiffe in den vergangenen beiden Jahrzehnten weltweit über 90 Millionen Passagiere befördert und dabei mit dem besten Sicherheitsergebnis der Tourismusbranche abgeschlossen hätten. Dass langfristig keine Auswirkungen auf die Branche zu erwarten sind, meint auch Alexis Papathanassis, Professor für Kreuzfahrtmanagement an der Universität Bremerhaven im Handelsblatt: Solche Unglücke hätten tendenziell eher kurzfristige Effekte auf das Buchungsverhalten der Kreuzfahrer.
Seit Jahren ragen die Wachstumskurven der Branche steil nach oben. Umsatzzuwächse von 20 Prozent sind keine Seltenheit. Helge Grammerstorf von der Beratungsfirma SeaConsult:
"Generell kann man sagen, dass der Kreuzfahrtmarkt – und übrigens international – nicht nur in Deutschland starke Zuwachsraten in den letzten Jahren gehabt hat. Meistens im zweistelligen Bereich. Wir sind 2010 bei ungefähr 1,2 Millionen Kreuzfahrtgästen aus Deutschland gewesen. Wir werden in 2011 irgendwo zwischen 1,3 und 1,4 Millionen liegen. Das sind also schon letztendlich doch große Zahlen mittlerweile."
Und so kamen die deutschen Marktführer von Hochseekreuzfahrten, AIDA und Hapag-Lloyd, 2010 auf einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro. Der Grund: Die Branche hat sich von ihrem Nischengeschäft der Luxus-Cruises dem Massenmarkt geöffnet: Vergleichsweise preiswerte Reisen auf Clubschiffen lassen auch immer jüngere Touristen in See stechen.
"In den Hauptmärkten Europas, insbesondere eben auch Deutschland und England, ist das Wachstum nach wie vor ungebremst. Und andere Märkte kommen hinzu. Spanien, Italien, Frankreich. Und übrigens auch Südamerika und Asien. Und auch Südamerika – Brasilien beispielsweise – boomt ähnlich wie Europa."
Das Schiffsunglück vor der italienischen Küste betrifft auch die Hannover Rück: Eine Sprecherin des Konzerns erklärte, die Havarie bedeute einen Großschaden für den Rückversicherer. Das eigene Schadensbudget werde mit mehr als zehn Millionen Euro belastet – die allgemeine Höhe des Großschadens lasse sich jedoch noch nicht beziffern. Carnival, der amerikanische Schiffeigner der Costa Concordia, bleibt nach eigenen Angaben auf einem Schaden von bis zu 95 Millionen Dollar sitzen.
"Natürlich wird es den einen oder anderen Kunden geben, der aufgrund so eines Vorfalls dann seine Reise auch storniert. Aber ich denke, es wird vielmehr darauf ankommen, dass man den potenziellen Kunden oder auch den Kunden, die jetzt schon gebucht haben, erläutert, was getan wird, welche technischen Voraussetzungen geschaffen sind auf den Schiffen. Letzten Endes auch, welchen Vorschriften sie unterliegen, um solche Unfälle möglichst zu vermeiden."
Und so bemüht sich die Branche um Transparenz und Schadensbegrenzung: In einer Pressemeldung teilte der Branchenverband European Cruise Council, kurz ECC, mit, dass Kreuzfahrtschiffe in den vergangenen beiden Jahrzehnten weltweit über 90 Millionen Passagiere befördert und dabei mit dem besten Sicherheitsergebnis der Tourismusbranche abgeschlossen hätten. Dass langfristig keine Auswirkungen auf die Branche zu erwarten sind, meint auch Alexis Papathanassis, Professor für Kreuzfahrtmanagement an der Universität Bremerhaven im Handelsblatt: Solche Unglücke hätten tendenziell eher kurzfristige Effekte auf das Buchungsverhalten der Kreuzfahrer.
Seit Jahren ragen die Wachstumskurven der Branche steil nach oben. Umsatzzuwächse von 20 Prozent sind keine Seltenheit. Helge Grammerstorf von der Beratungsfirma SeaConsult:
"Generell kann man sagen, dass der Kreuzfahrtmarkt – und übrigens international – nicht nur in Deutschland starke Zuwachsraten in den letzten Jahren gehabt hat. Meistens im zweistelligen Bereich. Wir sind 2010 bei ungefähr 1,2 Millionen Kreuzfahrtgästen aus Deutschland gewesen. Wir werden in 2011 irgendwo zwischen 1,3 und 1,4 Millionen liegen. Das sind also schon letztendlich doch große Zahlen mittlerweile."
Und so kamen die deutschen Marktführer von Hochseekreuzfahrten, AIDA und Hapag-Lloyd, 2010 auf einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro. Der Grund: Die Branche hat sich von ihrem Nischengeschäft der Luxus-Cruises dem Massenmarkt geöffnet: Vergleichsweise preiswerte Reisen auf Clubschiffen lassen auch immer jüngere Touristen in See stechen.
"In den Hauptmärkten Europas, insbesondere eben auch Deutschland und England, ist das Wachstum nach wie vor ungebremst. Und andere Märkte kommen hinzu. Spanien, Italien, Frankreich. Und übrigens auch Südamerika und Asien. Und auch Südamerika – Brasilien beispielsweise – boomt ähnlich wie Europa."
Das Schiffsunglück vor der italienischen Küste betrifft auch die Hannover Rück: Eine Sprecherin des Konzerns erklärte, die Havarie bedeute einen Großschaden für den Rückversicherer. Das eigene Schadensbudget werde mit mehr als zehn Millionen Euro belastet – die allgemeine Höhe des Großschadens lasse sich jedoch noch nicht beziffern. Carnival, der amerikanische Schiffeigner der Costa Concordia, bleibt nach eigenen Angaben auf einem Schaden von bis zu 95 Millionen Dollar sitzen.