Sachsen
Endgültiges Aus für Solarunternehmen Meyer Burger in Freiberg - Landrat sieht Verantwortung bei FDP

Der Solarmodulhersteller Meyer Burger hat das endgültige Aus für seinen Standort im sächsischen Freiberg besiegelt. Wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte, wurde allen 500 Mitarbeitern gekündigt.

    Eine Mitarbeiterin steht bei der Qualitätskontrolle an einer Produktionslinie für Solarmodule im Werk der Meyer Burger Technology AG in Freiberg.
    Der Solarmodul-Hersteller Meyer Burger schließt seinen Standort im sächsischen Freiberg (Archivbild). (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
    100 von ihnen seien Verträge in anderen Gesellschaften des Schweizer Konzerns angeboten worden. Meyer Burger hatte die Zukunft des Standorts davon abhängig gemacht, dass das Unternehmen staatlichen Schutz vor billigeren chinesischen Importen erhält. Dies hatte Bundesfinanzminister Lindner (FDP) abgelehnt. Für diesen Fall hatte Meyer Burger angekündigt, die Produktion in die USA zu verlegen.
    Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Kellner, erklärte, die Nachricht aus Freiberg sei bedrückend. Man sei sich der sehr ernsten Lage der deutschen Solarunternehmen bewusst.

    Landrat kritisiert Haltung der FDP

    Der parteilose Landrat des Kreises Mittelsachsen, Neubauer, sagte dem MDR, die Gespräche auf europäischer Ebene über eine Unterstützung der Solarbranche hätten sehr gut funktioniert. Es sei dann "in Berlin klebengeblieben". Neubauer betonte, es sei die FDP gewesen, "die das Ganze am Ende blockiert hat, die sagt, wir setzen auf den Markt". Dieses Prinzip befürworte er eigentlich auch. Wenn aber zuvor jemand den Markt manipuliert habe wie in diesem Fall die Chinesen, dann könne man das nicht tun.
    Der Landrat verwies darauf, dass der sogenannte Resilienzbonus für die einheimische Solarbranche "relativ wenig Geld" erfordert hätte. "Hier fällt gerade der Osten hintenrunter", kritisierte Neubauer im MDR mit Verweis darauf, dass die Solarindustrie vor allem in den neuen Bundesländern angesiedelt ist.
    Diese Nachricht wurde am 27.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.