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Endlager Arktis

Die Inuit im Norden Kanadas haben Pech mit ihrem Lebensraum. Nicht etwa, weil es monatelang dunkel bleibt, sondern weil sich dort immer mehr Gifte anreichern. Obwohl keine Pflanzenschutzmittel gespritzt werden und obwohl eine nennenswerte Industrie fehlt, ist der hohe Norden das Sammelbecken für Schadstoffe aus aller Welt: aus Afrika, Asien, Amerika und Europa. Denn für DDT und Dioxine gibt es keine Grenzen. Sie verdampfen in Entwicklungsländern und Industriestaaten und landen Jahre später in der eisigen Arktis.

Ralph Ahrens | 05.09.1999
    Vor Jahrzehnten bereits regte sich der erste Verdacht. Inzwischen ist wissenschaftlich erwiesen, daß die Gifte die Entwicklung der Kinder beeinträchtigen, Robben schwächen und sich im Fettgewebe der Menschen anreichern. Wie lange noch wird der Schadstoffstrom in den hohen Norden anhalten?

    In Genf verhandeln in der kommenden Woche über 100 Staaten unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen über einen Bann der gefährlichsten Substanzen. Ein Hoffnungsschimmer für die Inuit.