Der Abschlussbericht wurde mit großer Mehrheit angenommen. Die zweijährige Arbeit der Kommission endete in dieser Nacht nach zuletzt dreizehnstündigen Beratungen. Das Gremium beschäftigte sich beispielsweise mit der Frage, wie mächtig Gestein sein muss und wie durchlässig es sein darf, damit dort Atommüll-Behälter unterirdisch gelagert werden können.
Sicherheitshalber wurde beschlossen, dass im Gestein, das direkt um die Einlagerungshohlräume liegt, bei Temperaturen von bis zu 100 Grad keine Zersetzungserscheinungen riskiert werden dürfen. Zur Temperaturfrage sei aber weitere Forschung notwendig.
Kein Ausschluss von Salz- oder Granitgestein
Versuche einzelner Kommissionsmitglieder, die Kriterien so festzulegen, dass eine Lagerung in Salzgestein oder Granitgestein von vornherein ausgeschlossen worden wäre, wurden von der Mehrheit abgelehnt. Unter anderem gab es Diskussionen um den Salzstock Gorleben. Ein Vertreter der Umweltorganisation BUND wollte in dem Bericht einfügen, dass aufgrund der Geschichte des Standorts ein Endlager dort politisch nicht durchsetzbar sei.
Die Kommission hat außerdem festgelegt, dass Anwohner, Gemeinden und Umweltverbände klagen dürfen, wenn sie mit der Standortwahl nicht einverstanden sind. Auf Grundlage der Empfehlungen der Experten sollen Bundestag und Bundesrat die Kriterien gesetzlich festlegen. Bundesumweltministerin Hendricks erwartet, dass das Endlager 2050 in Betrieb genommen wird. Einige Mitglieder der Kommission halten das allerdings für unrealistisch.