Tricktechnik gab schon immer im Kino. Man denke nur an den 1902 entstandenen Film "Reise zum Mond" von Georges Meliès. Oder an "King Kong und die weiße Frau" von 1933. Diese Effekte haben bis heute Bestand und wirken nicht lächerlich. 1977 tauchte dann aber zum ersten Mal eine neue Tricktechnik im Kino auf, die das Medium revolutionieren sollte: der Computereffekt. In jenem Jahr wurde der Todesstern in "Star Wars" von George Lucas als reine Animation mit Hilfe eines Computers erzeugt.
Der erste Film, an den ich mich selbst erinnere, war "Terminator II" von James Cameron: Da war 1991 etwas Atemberaubendes zu sehen, das man vorher noch nie gesehen hatte. Ein nächster bahnbrechender Schritt waren zwei Jahre später die computeranimierten "lebensechten" Dinosaurier in Steven Spielbergs Film "Jurassic Park". Hier wurden zum ersten Mal Fabelwesen in einer realen Welt überzeugend simuliert.
Der Mix macht's
Heute sind diese Effekte aus dem Kino, zumal dem Action- und Superheldenkino, nicht mehr wegzudenken. Kaum eine Verfolgungsjagd findet noch mit echten quietschenden Gummireifen und real heulenden Motoren statt. Die Erfahrung zeigt aber, dass der Computer die Effekte nicht immer verbessert. Die griechische Schiffsflotte in Wolfgang Petersens "Troja"-Film von 2004 zum Beispiel wirkt heute eher lächerlich; all zu deutlich ist zu sehen, dass sie nicht echt ist.
Der Technik eine Seele einhauchen
Dass das zum Beispiel bei "Jurassic Park" nicht der Fall ist, liegt auch daran, dass Regisseur Steven Spielberg die Computeranimationen mit realen Darstellern regelrecht zusammenkomponiert hat. Nur wenige Filmemacher wissen die Technik wirklich überzeugend zu nutzen – und oft sind jene Effekte am Überzeugendsten, bei denen reale, physische Materialität und Computerbilder kombiniert werden. Der Regisseur, die Regisseurin muss der Technik eine Seele einhauchen.