450 Millionen Euro geben Bund und Länder jährlich für die Filmförderung aus. Ohne sie scheint das deutsche Kino nicht denkbar zu sein – das zeigen schon die Namen der vielen Filmförderinstitutionen, die in den Vor- und Abspännen der Produktionen auftauchen. Und nicht allein in deutschen Filmen: Auch ausländische Projekte, für die wenigsten einige Tage in Deutschland gedreht und in deutschen Hotels übernachtet wird oder deutsche Firmen beschäftigt werden, haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf die Subventionen, die letztlich aus deutschen Steuermitteln bezahlt werden.
Gießkannenproduktionen
Schon seit ihren Anfängen ist die Filmförderung aber auch inhaltlich umstritten: Macht sie Filme besser? Oder führt sie durch regionale Interessen der Landesförderanstalten zu einer Zersplitterung der Produktionslandschaft und der Drehabläufe? Schließlich sind sogenannte Gießkannenproduktionen, also Filme, die von mehreren Länderförderanstalten Geld bekommen und daher beim Drehen durch die Lande tingeln müssen, fester Bestandteil der Produktionslandschaft.
Eigene TV-Ästhetik
Außerdem sind Fernsehsender, vor allem öffentlich-rechtliche, unabdingbare Partner so gut wie jeder deutschen Filmproduktion. Das bringt ganz eigene Probleme mit sich: Der Einfluss des Fernsehens auf das Kino, seiner ganz eigenen Dramaturgie und Ästhetik, sorgt seit jeher für viel Kritik. Tatsächlich lässt die Quotenfixiertheit der Sender, ihr Hang zu dramaturgischer und dialogischer Überdeutlichkeit, wenig Raum für Wagemut und filmische Experimente.