Der Bundesvorsitzender des Energieberaterverbands GIH, Leppig, erklärte der Deutschen Presse-Agentur: "Derzeit ist der Markt für Wärmepumpen ein Verkäufermarkt mit teils hohen Preisaufschlägen, aber jetzt steigen alle Hersteller ein." In zwei Jahren, so seine Einschätzung, werde es ein Überangebot geben und die Preise würden sinken. Auch sei eine ausreichende Förderung für Wärmepumpen da. Schon die bestehende Förderung für dieses Heizungssystem sei mit bis zu 40 Prozent des Kaufpreises auskömmlich. "Derzeit fördert der Staat die Heizung mehr als die Gebäudehülle."
Die Produktion von Wärmepumpen hat in Deutschland stark angezogen. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres wurden laut Statistischem Bundesamt knapp 243.200 Wärmepumpen hergestellt, fast 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wegen der hohen Nachfrage kommt es derzeit zu Lieferproblemen.
Die Pläne der Bundesregierung zum Einbau klimafreundlicherer Heizungen bewertet Leppig als richtigen Schritt, sieht aber noch Hürden wie fehlendes Personal und mangelnde Kompetenz bei Heizungsbauern. Handwerker seien über Monate ausgebucht. Aber da der Wohnungsneubau eingebrochen sei, dürften sich die Personalengpässe im Handwerk legen, glaubt Leppig.
Die Beschlüsse der Bundesregierung
Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dann müssen etwa Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasheizung eingebaut werden. Bestehende Öl- und Gasheizungen können weiter betrieben werden, kaputte Heizungen dürfen repariert werden. Sollte dies nicht möglich sein, sollen Übergangsfristen den Austausch erleichtern. Das Gesetz bedeutet ein Ende auf Raten für konventionelle Öl- und Gasheizungen hierzulande. Der Austausch soll staatlich gefördert werden - die Höhe der Hilfen ist aber noch offen.
Den offenen Ansatz, neben Wärmepumpen auch Hybridsysteme oder Solarthermieanlagen zu erlauben, begrüßte Leppig. In der Praxis werde aber die Wärmepumpe dominieren. Leppig rät Eigentümern davon ab, bis Jahresende eine neue Gas- oder Ölheizung einzubauen. "Mit der steigenden CO2-Bepreisung von fossilen Energien lohnt sich das nicht."
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