Das geplante Gesetz sieht vor, dass von 2.800 neuen Stromtrassen-Kilometern 1.000 Kilometer unterirdisch verlegt werden sollen. So soll im Norden Deutschlands produzierte Wind- und Sonnenenergie unmittelbar nach Süddeutschland fließen können. Ursprünglich hatten die Pläne vorgesehen, nur oberirdische Leitungen zu verlegen. Dass viele bis zu 75 Meter hohe Masten errichtet werden sollten, hatte vor allem in Bayern Protest ausgelöst:
"Wir sind ja nicht irgendein Bundesland. Wenn es sogenannte Monstertrassen gibt, die quer durch diese schöne Landschaft führen, dann ist es meine Pflicht, so etwas zu verhindern ", sagte einst CSU-Chef Seehofer. Er sei von den ursprünglichen Leitungsplänen nicht überzeugt. Nun konnte er sich also durchsetzen. Auch der Verlauf der Trassen "Südlink" und "Südost" ist wegen des Protests aus Bayern bisher nicht klar.
Mehrkosten in Milliardenhöhe
Bundeswirtschaftsminister Gabriel schätzt die zusätzlichen Kosten für die unterirdische Verlegung der Kabel auf bis zu acht Milliarden Euro. Man könne den Betrag aber nur grob schätzen, berichtet unser Landeskorrespondent Michael Watzke. Beim Bau könnten sich zum Beispiel unvorhergesehene Probleme ergeben.
Tragen werden die Kosten private wie auch geschäftliche Stromkunden, die Steuerzahler und wohl auch Konsumenten. Alleine für einen privaten Stromhaushalt werden es nach Schätzungen der Regierung im Schnitt zehn Euro pro Jahr mehr sein. Möglich ist auch, dass sich mit der Entscheidung nun Protest in anderen Bundesländern regt, um unterirdische Stromtrassen durchzusetzen.
Die neuen Stromtrassen sind ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Sie sollen dafür sorgen, dass auch nach dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke die Stromversorgung in Deutschland sichergestellt ist.