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England
Erste anglikanische Bischöfin ernannt

Eine 48-jährige Gemeindepfarrerin aus der Nähe von Manchester wird die erste Bischöfin der anglikanischen Kirche von England: Libby Lane wird Ende Januar feierlich als sogenannte Suffraganbischöfin eingeführt. Im vergangenen Monat war das Bischofsamt für Frauen geöffnet worden.

    Die englische Gemeindepfarrerin Libby Lane
    Die Gemeindepfarrerin Libby Lane wird die erste Bischöfin der anglikanischen Kirche von England. (afp / Paul Ellis)
    Für sie komme die Entscheidung unerwartet, aber "es ist ein außergewöhnlicher Tag für mich und auch ein historischer Tag für die Kirche", sagte Lane. Sie freue sich auf das neue Amt und sei dankbar, dass man ihr das Amt anvertraue. Als Suffraganbischöfin wird sie in Stockport im Großraum Manchester tätig sein. Das Amt ist mit Weih- und Regionalbischöfen in Deutschland vergleichbar und ist in der anglikanischen Kirche Diözesanbischöfen nachgeordnet.
    Lane selbst ist Mutter zweier Kinder und bereits seit 1994 als Priesterin tätig. Erzbischof Justin Welby sprach von einer wunderbaren Wahl. Zuvor hatte Königin Elisabeth II. der Ernennung Lanes zugestimmt. Die Königin ist das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Auch der britische Premierminister David Cameron gratulierte Lane. Es sei eine historische Ernennung und ein wichtiger Tag für die Gleichstellung von Mann und Frau.
    Bischöfinnen sollen schneller ins Oberhaus
    Was in England, dem Mutterland der anglikanischen Kirche, ein Novum ist, ist in den anglikanischen Kirchen von Wales, Kanada, Australien und den USA schon länger üblich. Erst im November dieses Jahres stimmte die Generalsynode dafür, dass auch in England Frauen in das Bischofsamt berufen werden können. Im Jahr 2012 war eine Abstimmung darüber noch gescheitert.
    Die britische Regierung kündigte zeitgleich zur Ernennung Lanes eine Gesetzesänderung an. Die Regierung der konservativen Partei von Premierminister Cameron will den Zugang für Bischöfinnen in die zweite Parlamentskammer vereinfachen.
    Im britischen Oberhaus, dem House of Lords, sitzen derzeit 26 anglikanische Bischöfe. Das Anrecht darauf, ein Mitglied des Oberhauses zu werden, richtet sich aber nach der Länge der Amtszeit. Bis die erste Frau in die zweite Parlamentskammer einzieht, könnte es unter diesen Bedingungen also noch Jahrzehnte dauern. Die britische Regierung will deshalb die Amtszeitregelung vorübergehend aussetzen.
    (pr/bor)