1917 hatte Walter Adams, damals Direktor der Carnegie Observatories in den USA, das Spektrum eines Weißen Zwergs aufgenommen. Im vergangenen Jahr nahm Jay Farihi vom University College London die Fotoplatte aus den Carnegie-Archiven genauer unter die Lupe. Zu seiner Überraschung entdeckte er im Spektrum Hinweise auf die Elemente Kalzium, Magnesium und Eisen.
Heute ist klar, dass diese schweren Elemente nicht vom Stern selbst stammen können - sie wären längst im Innern des Weißen Zwergs verschwunden. Vielmehr müssen diese Stoffe von einem Materiering stammen, der von Planeten in der Umlaufbahn um den Stern gespeist wird.
Die schweren Elemente regnen auf den Stern herab - und hinterlassen so ihre Spuren in seinem Licht. Astronomen sprechen von "verschmutzten Weißen Zwergen", die - so glaubte man - erst seit zwölf Jahren bekannt sind.
Noch wurde bei keinem dieser Objekte ein bestehender Planet nachgewiesen, doch der Materiering kann nur durch die Anziehungskräfte von Planeten stabil sein.
Das Aufspüren eines Exoplaneten bei einem Weißen Zwerg ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht gelingt es im kommenden Jahr - hundert Jahre nach der übersehenen Entdeckung des Walter Adams.