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Entführung durch Boko Haram
Bericht über freigelassene Schülerin in Nigeria

Gut zwei Jahre ist es her, dass die Terrormiliz Boko Haram in Nigeria mehr als 200 Schülerinnen entführt hat. Jetzt soll eine von ihnen wieder aufgetaucht sein. Wie mehrere Nachrichtenagenturen melden, wurde die inzwischen 19-Jährige in einem Waldgebiet nahe der Grenze zu Kamerun befreit. Ihre Mitschülerinnen sind weiter in der Gewalt der Terroristen.

    Die junge Frau sei von Verwandten identifiziert worden, heißt es. Die genauen Umstände ihrer Befreiung sind unklar. Die Rede ist von einer Militäraktion im Sambisa-Wald, der als ein Rückzugsort der Islamisten gilt. Möglicherweise wurden bei dem Einsatz weitere Schülerinnen befreit. In dem Waldgebiet werden weitere der entführten Mädchen vermutet.
    Kämpfer der Terrormiliz hatten im April 2014 ein Internat in Chibok im Bundesstaat Borno überfallen und 276 überwiegend christliche Schülerinnen entführt. Einige von ihnen konnten kurz darauf fliehen, mehr als 200 befinden sich noch immer in der Gewalt der Islamisten.
    Boko Haram kämpft im Nordosten Nigerias sowie in benachbarten Ländern gewaltsam für die Errichtung eines eigenen Staates. In dem seit mehr als sechs Jahren andauernden Konflikt wurden es bislang mehr als 20.000 Menschen getötet. Auch Entführungen sind häufig: Mädchen und Frauen werden als Sexsklavinnen missbraucht, Jungen und Männer als Kämpfer eingesetzt.
    Zuletzt hatte es ein Lebenszeichen der verschleppten Schülerinnen aus Chibok gegeben: Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN zeigte Ausschnitte aus einem Video, das einige der entführten Mädchen zeigen soll.
    (kb/stfr)