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Entführung in der Ostukraine
Keine Spur von OSZE-Mitarbeitern

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bemüht sich weiter um eine Freilassung ihrer in der Ostukraine festgehaltenen Beobachter. Ein OSZE-Sprecher sagte in Kiew, es gebe Verhandlungen mit den pro-russischen Separatisten. Er gehe davon aus, dass seine Mitarbeiter bald freigelassen würden. Einzelheiten nannte er nicht.

Von Horst Kläuser |
    Links im Vordergrund ein rundes weißes Schild mit rotem Rand und der Aufschrift "Stop", im Hintergrund rechts ein Auto
    Straßensperre bei Donezk im Osten der Ukraine (picture alliance / dpa / Maksim Blinov)
    Die insgesamt neun Mitglieder von zwei in der vergangenen Woche entführten und als Geiseln festgehaltenen Teams bleiben verschwunden, obwohl die OSZE in Kiew glaubt, dass es ihnen gut geht. Für die angebliche von Separatisten verkündete Freilassung gibt es keinen Anhaltspunkt.
    In der Hauptstadt selbst erlebte der gewählte neue Bürgermeister Vitali Klitschko seine erste Schlappe. Der Ex-Boxer konnte sich auf dem Maidan nicht mit der Forderung durchsetzen, den Platz im Zentrum von Zelten und Barrikaden zu räumen. Die Demonstranten meinen, alle ihre Ziele zur Demokratisierung seien noch nicht erreicht.
    Im Osten des Landes scheinen sich derweil immer professionellere Kämpfer durchzusetzen und mit klareren Kommandostrukturen ihre Macht auszubauen. Neue russische Waffen und Fahrzeuge scheinen unkontrolliert über die Grenze zu kommen. Tschetschenen und Kämpfer aus Dagestan und Ossetien wurden auf Seiten der Rebellen identifiziert, während die Versorgungslage der Zivilbevölkerung in zahlreichen Städten immer kritischer wird.