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Enthauptung von Peter Kassig
Franzose und Brite möglicherweise beteiligt

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat mit dem Amerikaner Peter Kassig eine weitere westliche Geisel ermordet. In einem Propagandavideo wird zudem eine brutale Massenhinrichtung gefangener syrischer Soldaten gezeigt. Daran könnten auch europäische Extremisten beteiligt gewesen sein.

    Der US-amerikanische Entwicklungshelfer Peter Kassig war 2013 in Syrien entführt worden.
    Der US-amerikanische Entwicklungshelfer Peter Kassig war 2013 in Syrien entführt worden. (picture alliance / dpa / SERA)
    Wieder haben IS-Terroristen ein Propagandavideo über eine getötete Geisel ins Internet gestellt - ohne diesmal die Enthauptung selbst zu zeigen. Zu sehen ist, wie ein maskierter Mann neben einer kopflosen Leiche steht. Der Vermummte erklärte in englischer Sprache mit britischem Akzent, dass der Tote Kassig sei. Der Amerikaner hatte eine Hilfsgruppe für Opfer des syrischen Bürgerkriegs gegründet und war im Oktober 2013 in Syrien verschleppt worden.
    Sicherheitsbeamte wollen Franzosen im Video erkannt haben
    In dem Video wollen Sicherheitsbeamte einen französischen Extremisten wiedererkannt haben. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve sagte, es gebe "eine hohe Wahrscheinlichkeit", dass ein 22-jähriger Konvertit dem in dem Video zu sehenden Exekutionskommando angehört habe. Der Verdächtige habe Frankreich im August 2013 verlassen, um nach Syrien zu reisen. Auch ein Brite soll an den Taten beteiligt gewesen sein.
    In dem 15-minütigen Video wurde die Hinrichtung von mindestens 14 Männern gezeigt, die Piloten und Offiziere der Armee des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gewesen sein sollen. Der vermummte Kämpfer warnte, US-Soldaten drohe ein ähnliches Schicksal.
    Eine IS-Flagge hängt an der Moschee in Mossul (12.9.2014)
    Der IS droht US-amerikanischen Soldaten mit dem Tod. (dpa / picture-alliance / Str)
    IS richtete bereits zahlreiche Geiseln hin
    Die Extremisten haben schon die US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff ermordet, den britischen Entwicklungshelfer David Haines und den Briten Alan Henning, der im Dezember 2013 als Fahrer eines Rettungswagens mit einem Hilfskonvoi nach Syrien gekommen war. Die Extremisten haben auch den britischen Fotojournalisten John Cantlie in ihrer Gewalt. Der Islamische Staat hat weite Teile in Syrien und im Irak unter seine Kontrolle gebracht.
    US-Präsident Barack Obama sagte, der 26-Jährige sei in einem Akt des puren Bösen von einer Terroristengruppe getötet worden, die die Welt zurecht mit Unmenschlichkeit verbinde. Kassigs Familie appellierte an die Medien, keine Fotos oder Videoaufnahmen zu veröffentlichen, die von den Entführern verbreitet wurden.
    (nch/vic/stfr)