Der US-Präsident spricht von "Fehlinterpretationen und Quellen, die nicht existieren". Er habe dem Autor keinen Zugang zum Weißen Haus gewährt und auch nie mit ihm gesprochen. Trump wählte seinen üblichen Kanal, um Statements abzugeben und twitterte kurz vor der vorgezogenen Veröffentlichung des Buches:
"Sloppy Steve" bringt den Präsidenten in Bedrängnis
Als besonders brisant werden Äußerungen des früheren Chefstrategen Donald Trumps, Stephen Bannon, eingeordnet. Diese waren bereits vorab veröffentlicht worden. Bannon hatte demnach dem Autor des Buches, Wolff, unter anderem gesagt, Trump sei unfähig, die USA zu regieren. Ein Treffen von Trumps Sohn Donald Trump junior mit einer russischen Anwältin im Sommer 2016 bezeichnete Bannon wörtlich als "verräterisch und unpatriotisch".
In seinem Tweet dazu schrieb Trump, man solle sich die Vergangenheit des Autors ansehen und zuschauen, was mit ihm und "Sloppy Steve" (etwa: dem schlampigen Steve) geschehen werde. Damit spielte er offenbar auf seinen ehemaligen Chefstrategen an. Schon im Vorfeld hatte Trump in Hinsicht auf die Aussagen Bannons in dem Buch gesagt, dieser habe seinen Verstand verloren.
Trump will Veröffentlichung verhindern
Der US-Präsident versucht auch noch kurz vor der Veröffentlichung des Buches, dieses zu verhindern. Ein Anwalt Trumps hat sowohl dem Verlag als auch dem Autor des Buches eine Unterlassungserklärung zukommen lassen. Das Buch solle weder veröffentlicht noch weitere Auszüge daraus vorab publiziert werden, hieß es darin.
Die Drohgebärden aus dem Weißen Haus machten aber wohl weder auch den Verlag noch auf den Autor einen Eindruck: Das Verlagshaus Henry Holt and Co. zog das Erscheinungsdatum um vier Tage vor, weil die Nachfrage schon vorab beispiellos hoch sei. Und der Autor, der auch als Kolumnist für zahlreiche US-Magazine und Zeitschriften arbeitet, twitterte: "Los geht's. Sie können es morgen kaufen (und lesen). Danke, Mr. President."
Wolff bekommt dabei Rückenwind in den Online-Netzwerken - unter anderem mit Tweets wie diesem:
(tep/wes)