OKW-Bericht vom 22.11.1942: ""Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: ... Im Raum südlich Stalingrads und im großen Don-Bogen halten die erbitterten Abwehrkämpfe an. Deutsche und rumänische Truppen brachten bei einem Gegenangriff 600 Gefangene ein und vernichteten 25 Panzerkampfwagen."
Wer den Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 22. November 1942 hörte, dem musste sich der Eindruck aufdrängen, dass die Lage an der Ostfront zu keiner größeren Besorgnis Anlass gab. Tatsächlich aber markierte dieser Tag den Beginn einer dramatischen Wende des Zweiten Weltkriegs: Der Roten Armee war es im Zuge einer gewaltigen Umfassungsoperation gelungen, einen Ring um Stalingrad zu legen. Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus nebst einigen rumänischen Verbänden – zusammen rund 260000 Soldaten – war eingekesselt. Nach dem Scheitern des "Blitzkriegs" gegen die Sowjetunion im Dezember 1941 hatte Hitler im Frühjahr 1942 einen neuen Anlauf genommen, um den Feldzug im Osten doch noch zu einem siegreichen Abschluss zu bringen. Seine Weisung Nr.41 vom 5. April gab für die geplante Sommeroffensive als Ziel vor:
"die den Sowjets noch verbliebene lebendige Wehrkraft endgültig zu vernichten und ihnen die wichtigsten kriegswirtschaftlichen Kraftquellen soweit als möglich zu entziehen."
Zu diesem Zweck sollte die Wehrmacht die Stadt Stalingrad an der Wolga, ein Zentrum des sowjetischen Maschinenbaus und der Schwerindustrie, einnehmen und anschließend die Ölfelder im Kaukasus in ihren Besitz bringen. Der Angriff begann am 28. Juni, und wieder drangen die Angreifer rasch vor. Allerdings gelang es ihnen nicht, größere Teile der sowjetischen Armee zu umschließen, weil sich diese taktisch geschickt zurückzogen. Fälschlicherweise nahm Hitler an, dass die Rote Armee zu einem ernsthaften Widerstand nicht mehr in der Lage sei, teilte die Heeresgruppe Süd Ende Juli in zwei neue Heeresgruppen A und B auf und befahl ihnen, gleichzeitig auf Stalingrad und den Kaukasus vorzustoßen. Am 23. August flog die deutsche Luftwaffe schwere Angriffe auf die Wolgametropole, wobei 40.000 Zivilisten ums Leben kamen. Anfang September erreichten die Spitzen der 6. Armee die Randbezirke der Stadt. Doch jetzt verstärkte sich der sowjetische Widerstand. Der Kampf um Stalingrad entwickelte sich mehr und mehr zu einem Prestigeduell zwischen Hitler und Stalin.
"Das ist tatsächlich ein Frage auf Leben und Tod, und unser Prestige hängt gleichwie das der Sowjetunion in stärkstem Maße von ihrem Ausgang ab",
notierte Propagandaminister Josef Goebbels am 23. September. In den Ruinen der weitgehend zerstörten Stadt fanden die Verteidiger überall Deckung. Verbissen wurde um jeden Straßenzug und um jedes Haus gekämpft. Trotz hoher Verluste gelang es den deutschen Truppen nicht, Stalingrad vollständig einzunehmen. Die Russen behaupteten einen Brückenkopf am westlichen Ufer der Wolga. In seiner jährlichen Rede vor den "Alten Kämpfern" in München am 8. November suchte Hitler dennoch den Eindruck zu erwecken, als sei der Kampf bereits entschieden:
"... ich wollte zur Wolga kommen, an einer bestimmten Stelle, an einer bestimmten Stadt. Zufälligerweise trägt sie den Namen von Stalin selber. Aber denken Sie nur nicht, dass ich deswegen dort losmarschiert bin (Lachen) – sie könnte auch ganz anders heißen – sondern nur, weil dort ein ganz wichtiger Punkt ist ... Den wollte ich nehmen und – wissen Sie – wir sind bescheiden, wir haben ihn nämlich. Es sind nur ein paar ganz kleine Plätzchen noch da."
Während eine deutsche Division nach der anderen aufgerieben wurde, zog das sowjetische Oberkommando an den von rumänischen Verbänden nur unzureichend gesicherten Flanken an Don und Wolga kampfstarke neue Kräfte heran. Am 19. November begann die Zangenoperation. Die sowjetischen Truppen durchbrachen die Linien nördlich und südlich von Stalingrad. Drei Tage später war die 6. Armee vollständig eingeschlossen. Hitler untersagte Paulus jeden Versuch, aus dem Kessel auszubrechen, und versprach, die Armee von außen freikämpfen zu lassen. Doch als die zum Entsatz angetretene Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth am 20. Dezember, 50 Kilometer von Stalingrad entfernt, liegen blieb, war das Schicksal der 6. Armee besiegelt. Am 2. Februar 1943 kapitulierten die letzten Einheiten. Von den 11.0000 Soldaten, die den Weg in die Gefangenschaft antraten, sollten nur 5000 viele Jahre später in die Heimat zurückkehren.
Wer den Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 22. November 1942 hörte, dem musste sich der Eindruck aufdrängen, dass die Lage an der Ostfront zu keiner größeren Besorgnis Anlass gab. Tatsächlich aber markierte dieser Tag den Beginn einer dramatischen Wende des Zweiten Weltkriegs: Der Roten Armee war es im Zuge einer gewaltigen Umfassungsoperation gelungen, einen Ring um Stalingrad zu legen. Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus nebst einigen rumänischen Verbänden – zusammen rund 260000 Soldaten – war eingekesselt. Nach dem Scheitern des "Blitzkriegs" gegen die Sowjetunion im Dezember 1941 hatte Hitler im Frühjahr 1942 einen neuen Anlauf genommen, um den Feldzug im Osten doch noch zu einem siegreichen Abschluss zu bringen. Seine Weisung Nr.41 vom 5. April gab für die geplante Sommeroffensive als Ziel vor:
"die den Sowjets noch verbliebene lebendige Wehrkraft endgültig zu vernichten und ihnen die wichtigsten kriegswirtschaftlichen Kraftquellen soweit als möglich zu entziehen."
Zu diesem Zweck sollte die Wehrmacht die Stadt Stalingrad an der Wolga, ein Zentrum des sowjetischen Maschinenbaus und der Schwerindustrie, einnehmen und anschließend die Ölfelder im Kaukasus in ihren Besitz bringen. Der Angriff begann am 28. Juni, und wieder drangen die Angreifer rasch vor. Allerdings gelang es ihnen nicht, größere Teile der sowjetischen Armee zu umschließen, weil sich diese taktisch geschickt zurückzogen. Fälschlicherweise nahm Hitler an, dass die Rote Armee zu einem ernsthaften Widerstand nicht mehr in der Lage sei, teilte die Heeresgruppe Süd Ende Juli in zwei neue Heeresgruppen A und B auf und befahl ihnen, gleichzeitig auf Stalingrad und den Kaukasus vorzustoßen. Am 23. August flog die deutsche Luftwaffe schwere Angriffe auf die Wolgametropole, wobei 40.000 Zivilisten ums Leben kamen. Anfang September erreichten die Spitzen der 6. Armee die Randbezirke der Stadt. Doch jetzt verstärkte sich der sowjetische Widerstand. Der Kampf um Stalingrad entwickelte sich mehr und mehr zu einem Prestigeduell zwischen Hitler und Stalin.
"Das ist tatsächlich ein Frage auf Leben und Tod, und unser Prestige hängt gleichwie das der Sowjetunion in stärkstem Maße von ihrem Ausgang ab",
notierte Propagandaminister Josef Goebbels am 23. September. In den Ruinen der weitgehend zerstörten Stadt fanden die Verteidiger überall Deckung. Verbissen wurde um jeden Straßenzug und um jedes Haus gekämpft. Trotz hoher Verluste gelang es den deutschen Truppen nicht, Stalingrad vollständig einzunehmen. Die Russen behaupteten einen Brückenkopf am westlichen Ufer der Wolga. In seiner jährlichen Rede vor den "Alten Kämpfern" in München am 8. November suchte Hitler dennoch den Eindruck zu erwecken, als sei der Kampf bereits entschieden:
"... ich wollte zur Wolga kommen, an einer bestimmten Stelle, an einer bestimmten Stadt. Zufälligerweise trägt sie den Namen von Stalin selber. Aber denken Sie nur nicht, dass ich deswegen dort losmarschiert bin (Lachen) – sie könnte auch ganz anders heißen – sondern nur, weil dort ein ganz wichtiger Punkt ist ... Den wollte ich nehmen und – wissen Sie – wir sind bescheiden, wir haben ihn nämlich. Es sind nur ein paar ganz kleine Plätzchen noch da."
Während eine deutsche Division nach der anderen aufgerieben wurde, zog das sowjetische Oberkommando an den von rumänischen Verbänden nur unzureichend gesicherten Flanken an Don und Wolga kampfstarke neue Kräfte heran. Am 19. November begann die Zangenoperation. Die sowjetischen Truppen durchbrachen die Linien nördlich und südlich von Stalingrad. Drei Tage später war die 6. Armee vollständig eingeschlossen. Hitler untersagte Paulus jeden Versuch, aus dem Kessel auszubrechen, und versprach, die Armee von außen freikämpfen zu lassen. Doch als die zum Entsatz angetretene Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth am 20. Dezember, 50 Kilometer von Stalingrad entfernt, liegen blieb, war das Schicksal der 6. Armee besiegelt. Am 2. Februar 1943 kapitulierten die letzten Einheiten. Von den 11.0000 Soldaten, die den Weg in die Gefangenschaft antraten, sollten nur 5000 viele Jahre später in die Heimat zurückkehren.