Da sein persönliches Erbgut heute vollständig bekannt ist, macht Craig Venter in seiner Autobiographie den Versuch, in seinem Erbgut nach Gründen für seine Persönlichkeit und seine Fähigkeiten zu suchen. Anschaulich und ohne Übertreibungen erklärt in kleinen Einschüben den Stand der genetischen Forschung und wendet sie sogleich auf sich selbst und sein eigenes Erbgut an. Bald wird klar: Viel stärker als seine Gene haben seine Erfahrung ihn zu dem gemacht, der er ist. Der ständige Wettstreit gehörte und gehört zu seinem Leben und ist das Geheimrezept seines Erfolges als Wissenschaftler und als Unternehmer.
Das Buch ist konsequent egozentrisch geschrieben. Das gilt insbesondere für seinen Wettstreit mit der internationalen Human-Genom-Organisation Hugo. Durch konsequente Automatisierung war es ihm gelungen, einen Rückstand von fast zehn Jahren in wenigen Monaten aufzuholen. Craig Venter stellt seine Sicht der Dinge dar. Wenn überhaupt äußert er sich abfällig über Argumente und Vorgehensweise seiner Konkurrenten. Vieles scheint bis heute nicht aufgearbeitet. Das Gezerre um Methoden, Qualität von Daten, Forschungsgelder und persönliche Eitelkeiten im Zusammenhang mit der Entzifferung des menschlichen Erbguts erscheinen nach der Lektüre konfuser denn je. Der Autor Craig Venter steht zur sehr mitten im Geschehen, um dem Leser einen Überblick liefern zu können.
Immer wieder musste Craig Venter Rückschläge hinnehmen, aber immer wieder stand er auf und setzte sich noch höhere Ziele. Jetzt will er den Ozean genetisch kartieren, den Klimawandel mit Bakterien bekämpfen und als erster künstliches Leben schaffen. Unmöglich für einen gewöhnlichen Menschen, nicht aber für einen Craig Venter. So viel Selbstbewusstsein muss ertragen, wer das Buch bis zum Ende lesen möchte.
J. Craig Venter: Entschlüsselt. Mein Genom, mein Leben
ISBN: 978-3-10-087030-8
S. Fischer Verlag, 569 Seiten, 24,95 Euro
Das Buch ist konsequent egozentrisch geschrieben. Das gilt insbesondere für seinen Wettstreit mit der internationalen Human-Genom-Organisation Hugo. Durch konsequente Automatisierung war es ihm gelungen, einen Rückstand von fast zehn Jahren in wenigen Monaten aufzuholen. Craig Venter stellt seine Sicht der Dinge dar. Wenn überhaupt äußert er sich abfällig über Argumente und Vorgehensweise seiner Konkurrenten. Vieles scheint bis heute nicht aufgearbeitet. Das Gezerre um Methoden, Qualität von Daten, Forschungsgelder und persönliche Eitelkeiten im Zusammenhang mit der Entzifferung des menschlichen Erbguts erscheinen nach der Lektüre konfuser denn je. Der Autor Craig Venter steht zur sehr mitten im Geschehen, um dem Leser einen Überblick liefern zu können.
Immer wieder musste Craig Venter Rückschläge hinnehmen, aber immer wieder stand er auf und setzte sich noch höhere Ziele. Jetzt will er den Ozean genetisch kartieren, den Klimawandel mit Bakterien bekämpfen und als erster künstliches Leben schaffen. Unmöglich für einen gewöhnlichen Menschen, nicht aber für einen Craig Venter. So viel Selbstbewusstsein muss ertragen, wer das Buch bis zum Ende lesen möchte.
J. Craig Venter: Entschlüsselt. Mein Genom, mein Leben
ISBN: 978-3-10-087030-8
S. Fischer Verlag, 569 Seiten, 24,95 Euro