Gazastreifen
Entsetzen über israelischen Angriff auf Flüchtlingslager in Rafah

Der israelische Angriff auf ein Flüchtlingszeltlager in Rafah hat weltweit Entsetzen und Empörung ausgelöst.

    Rafah: Palästinenser inspizieren zerstörte Zelte und Unterkünfte neben einem ausgebrannten Auto.
    Nach einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Rafah gab es zahlreiche Verletzte und Tote. (Abed Rahim Khatib / dpa / Abed Rahim Khatib)
    Ägypten beschuldigte Israel, das Zeltlager im Süden des Gazastreifens vorsätzlich angegriffen zu haben, und sprach von einem neuen Verstoß gegen das Völkerrecht. Der türkische Präsident Erdogan erklärte, man werde alles tun, um Israel zur Rechenschaft zu ziehen. Der EU-Außenbeauftragte Borrell und Vertreter der Mitgliedsstaaten riefen Israel auf, die Angriffe auf Rafah sofort zu stoppen.
    Ein Sprecher der Bundesregierung äußerte sich zurückhaltend. Ob ein Kriegsverbrechen vorliege, müssten weitere Untersuchungen zeigen. Auf alle Fälle sei aber ein Fehler passiert, sagte der Sprecher in Berlin.
    Bei dem Beschuss des Zeltlagers wurden nach palästinensischen Angaben 45 Menschen getötet. Israels oberste Militärstaatsanwältin nannte den Luftangriff "sehr schwerwiegend". Die Armee hatte zuvor erklärt, sie habe in Rafah einen Komplex der Terrororganisation Hamas getroffen.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.