Was für ein Kontrast: Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, da schockte Eon mit dem ersten Quartalsverlust der Firmengeschichte – und der radikalen Ankündigung, 11.000 Stellen zu streichen.
Zwölf Monate später scheint Deutschlands größter Energieversorger das Tal der roten Zahlen durchschritten zu haben: Im ersten Halbjahr ist der Überschuss um sagenhafte 230 Prozent nach oben gesprungen, auf über drei Milliarden Euro. Auch der Umsatz zog um 23 Prozent an. Für Eon-Chef Johannes Teyssen ist das aber kein Grund, am geplanten Stellenabbau zu rütteln, sagte er am Nachmittag in einer Telefonkonferenz:
"Wir profitieren in diesem Quartal von einigen besonderen Effekten, die auch gewisse Rückwirkung haben. Wir haben auch unsere Kostenposition deutlich verbessert. Aber wenn wir nach vorne schauen und die gedrückten Margen und Preise und das Marktumfeld sehen, wäre es – glaube ich – narrhaft, davon auszugehen, dass wir irgendeinen Grund hätten, unser Programm abzumildern."
Tatsächlich liegt der Gewinnsprung, wenn man genau hinsieht, vor allem an zwei Einmaleffekten: Das sind zum einen die Belastungen aus dem Atomausstieg, immerhin ein Verlust von 1,5 Milliarden Euro – wegen der Sofortabschaltung zweier Meiler, Rückstellungen für Abrisskosten und Abschreibungen auf Brennelemente. Dieser Verlust ist verbucht und fällt nun weg.
Zum anderen und wohl noch wichtiger: Eon ist es endlich gelungen, bei seinen Gaslieferanten Preisnachlässe zu bekommen – und zwar rückwirkend. Jahrelang hatten diese alten, teuren Gaslieferverträge für horrende Verluste gesorgt. Jetzt gibt es das Gas billiger und für Eon eine Einmalzahlung von 1,2 Milliarden Euro.
"Die aktuelle Ertragslage ist eher eine Normalisierung. Aus unserer Sicht im Vorjahr war es eine ziemliche Katastrophe."
meint Thomas Deser, Energiefachmann bei der Fondsgesellschaft Union Investment. Und sieht bei Eon noch keine Entwarnung:
"Die aktuelle Basis kann eigentlich nur verteidigt werden, wenn Eon sich am Riemen reißt, was die Kosten angeht. Und das hat man auch schon avisiert. Man will in der Zukunft, dort, wo man Wachstum sieht, mit wenig Kapitaleinsatz arbeiten und wachsen. Und das zeigt schon, dass Eon eigentlich auch nach wie vor nicht am Ende ist mit seinen Notwendigkeiten, schlanker zu werden."
Dafür sollen allein in Deutschland in den kommenden 2,5 Jahren rund 6.000 Stellen wegfallen. Möglichst ohne Kündigungen.
Allerdings, auch das machte Teyssen deutlich: Das Geschäft wird nicht leichter. Sorge bereite ihm beispielsweise die niedrige Stromnachfrage in vielen Ländern Europas. Kraftwerke laufen immer weniger Stunden und verdienen entsprechend weniger. Bleibt es dabei, dann will Eon prüfen, einzelne Kohle- oder Gaskraftwerke ganz zu schließen.
Einen Zeitrahmen nannte Teyssen und kündigte an, das Gespräch mit der Bundesnetzagentur zu suchen – wohl auch mit dem Hintergedanken, gegen Bezahlung jene Anlagen am Netz zu lassen, die wichtig sind für die Sicherheit der Stromversorgung.
Zwölf Monate später scheint Deutschlands größter Energieversorger das Tal der roten Zahlen durchschritten zu haben: Im ersten Halbjahr ist der Überschuss um sagenhafte 230 Prozent nach oben gesprungen, auf über drei Milliarden Euro. Auch der Umsatz zog um 23 Prozent an. Für Eon-Chef Johannes Teyssen ist das aber kein Grund, am geplanten Stellenabbau zu rütteln, sagte er am Nachmittag in einer Telefonkonferenz:
"Wir profitieren in diesem Quartal von einigen besonderen Effekten, die auch gewisse Rückwirkung haben. Wir haben auch unsere Kostenposition deutlich verbessert. Aber wenn wir nach vorne schauen und die gedrückten Margen und Preise und das Marktumfeld sehen, wäre es – glaube ich – narrhaft, davon auszugehen, dass wir irgendeinen Grund hätten, unser Programm abzumildern."
Tatsächlich liegt der Gewinnsprung, wenn man genau hinsieht, vor allem an zwei Einmaleffekten: Das sind zum einen die Belastungen aus dem Atomausstieg, immerhin ein Verlust von 1,5 Milliarden Euro – wegen der Sofortabschaltung zweier Meiler, Rückstellungen für Abrisskosten und Abschreibungen auf Brennelemente. Dieser Verlust ist verbucht und fällt nun weg.
Zum anderen und wohl noch wichtiger: Eon ist es endlich gelungen, bei seinen Gaslieferanten Preisnachlässe zu bekommen – und zwar rückwirkend. Jahrelang hatten diese alten, teuren Gaslieferverträge für horrende Verluste gesorgt. Jetzt gibt es das Gas billiger und für Eon eine Einmalzahlung von 1,2 Milliarden Euro.
"Die aktuelle Ertragslage ist eher eine Normalisierung. Aus unserer Sicht im Vorjahr war es eine ziemliche Katastrophe."
meint Thomas Deser, Energiefachmann bei der Fondsgesellschaft Union Investment. Und sieht bei Eon noch keine Entwarnung:
"Die aktuelle Basis kann eigentlich nur verteidigt werden, wenn Eon sich am Riemen reißt, was die Kosten angeht. Und das hat man auch schon avisiert. Man will in der Zukunft, dort, wo man Wachstum sieht, mit wenig Kapitaleinsatz arbeiten und wachsen. Und das zeigt schon, dass Eon eigentlich auch nach wie vor nicht am Ende ist mit seinen Notwendigkeiten, schlanker zu werden."
Dafür sollen allein in Deutschland in den kommenden 2,5 Jahren rund 6.000 Stellen wegfallen. Möglichst ohne Kündigungen.
Allerdings, auch das machte Teyssen deutlich: Das Geschäft wird nicht leichter. Sorge bereite ihm beispielsweise die niedrige Stromnachfrage in vielen Ländern Europas. Kraftwerke laufen immer weniger Stunden und verdienen entsprechend weniger. Bleibt es dabei, dann will Eon prüfen, einzelne Kohle- oder Gaskraftwerke ganz zu schließen.
Einen Zeitrahmen nannte Teyssen und kündigte an, das Gespräch mit der Bundesnetzagentur zu suchen – wohl auch mit dem Hintergedanken, gegen Bezahlung jene Anlagen am Netz zu lassen, die wichtig sind für die Sicherheit der Stromversorgung.