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Epidemie
Ebola erreicht fünftes Land

Ebola hat nun auch die Demokratische Republik Kongo erreicht, Todesfälle in der Provinz Equateur konnten auf das Virus zurückgeführt werden. In Sierra Leone erkrankten erstmals ein Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation und ein britischer Helfer an dem Erreger.

    Helfer in Guinea: Sie sind zunehmend hilflos: Bereits mehr als 700 Menschen sind in Westafrika an Ebola gestorben.
    Bereits mehr als 1400 Menschen sind in Westafrika an Ebola gestorben. (picture alliance / dpa / Sam Taylor / Ärzte ohne Grenzen)
    Tests hätten eindeutig bestätigt, dass Todesfälle in der Provinz Equateur auf das Ebola-Virus zurückzuführen seien, teilte Felix Kabange Numbi, Gesundheitsminister der Demokratischen Republik Kongo, mit. Zwei von acht Proben von Menschen in Equateur sind laut Numbi positiv auf Ebola getestet worden. Die Proben stammten aus einer Gegend, in der nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Wochen 70 Menschen an hämorrhagischer Gastroenteritis gestorben seien.
    Die WHO hatte erklärt, diese Fälle hätten nichts mit Ebola zu tun. Kongos Gesundheitsminister sagte nun, seine Gesundheitsbehörden gingen von 13 Ebola-Toten in der Region aus, darunter fünf Pflegekräfte. Elf Menschen seien erkrankt und in Quarantäne. Nach 80 Kontaktpersonen werde gesucht.
    Damit ist das Ebola-Virus nun bereits in fünf afrikanischen Staaten ausgebrochen. Bisher betroffen sind die vier westafrikanischen Staaten Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria. Insgesamt sind in den vergangenen Monaten nach offiziellen Angaben bislang mindestens 1.427 Menschen an dem Virus gestorben. Die WHO hat nach eigenen Angaben bislang etwa 400 Mitarbeiter in die betroffenen Länder entsandt, die mit rigorosen Maßnahmen gegen die Epidemie kämpfen: So soll in Sierra Leone nach Medienberichten das Verstecken von Ebola-Kranken unter Strafe gestellt werden.
    Erstmals WHO-Mitarbeiter erkrankt
    In Sierra Leone ist nun auch erstmals ein Mitarbeiter der WHO an Ebola erkrankt. Details zum Alter, dem Geschlecht oder der Nationalität gab die Organisation nicht bekannt. Für den Kollegen werde die bestmögliche Behandlung sichergestellt. Die britische Regierung teilte mit, dass sich erstmals auch ein britischer medizinischer Helfer ebenfalls in Sierra Leone mit dem Virus angesteckt habe. Er soll nach London geflogen und in einer speziellen Isolierstation behandelt werden.
    Ärzte in Nigeria, die mehr als zwei Monate gestreikt hatten, wollen wegen der Ebola-Epidemie morgen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Das teilte die Ärztekammer des Landes mit. Die Ärzte hätten sich entschlossen, ihren Streik im Interesse der öffentlichen Gesundheitsversorgung vorerst einzustellen.
    (bor/fun)