Die Ausbreitung von Ebola bedroht nach Angaben der liberianischen Regierung die Existenz des westafrikanischen Staates. Das Gesundheitssystem sei der Epidemie nicht gewachsen, sagte Verteidigungsminister Brownie Samukai in einer Rede vor dem UNO-Sicherheitsrat. Die Krankheit breite sich wie ein Waldbrand aus, der alles in seinem Weg vernichte. Sein Land verfüge weder über eine ausreichende Infrastruktur noch über das nötige Fachpersonal und die finanziellen Mittel, um die Krankheit wirksam zu bekämpfen.
Nach Angaben der UNO-Sondergesandten für Liberia, Karin Landgren, sind mindestens 160 liberianische Gesundheitshelfer selbst an Ebola erkrankt, die Hälfte sei inzwischen tot. Sie warnte, die tatsächliche Lage sei viel schlimmer, als die offiziellen Zahlen vermuten ließen. Weil sich die Krankheit immer weiter ausbreitet, rief zudem die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, die Weltgemeinschaft zu einem größeren Einsatz gegen das tödliche Virus auf. Die derzeitigen Anstrengungen seien nicht ausreichend. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon kündigte für Ende September ein Sondertreffen wegen der Epidemie an.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich seit März in den drei am schwersten betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone fast 4.300 Menschen mit Ebola angesteckt. Nahezu 2.300 von ihnen starben, davon alleine mehr als 1.200 in Liberia. Die WHO teilte mit, sie erwarte in Liberia in den kommenden drei Wochen Tausende neue Ebola-Fälle.
(hba/fe)