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Epidemie
Zweiter Ebola-Fall in den USA

Erstmals hat sich offenbar in den USA eine Person mit Ebola infiziert. Die Krankenschwester soll mit dem Mann in Kontakt gekommen sein, der an dem Virus gestorben war. Dabei trug sie laut den Verantwortlichen ihre Schutzkleidung. Präsident Obama forderte weitere Sicherheitsmaßnahmen.

12.10.2014
    Dallas' Bürgermeister Mike Rawlings besichtigt den Wohnort der mutmaßlich an Ebola erkrankten Krankenschwester.
    Dallas' Bürgermeister Mike Rawlings besichtigt den Wohnort der mutmaßlich an Ebola erkrankten Krankenschwester. (picture alliance/dpa/Larry W. Smith)
    Wie Gesundheitsbehörden im Staat Texas mitteilten, wurde eine Gesundheitsarbeiterin positiv auf Ebola getestet, nachdem sie den an der Krankheit verstorbenen Liberianer Thomas Eric Duncan betreut hatte. Die Frau befand sich den Angaben zufolge in einem stabilen Zustand. Die vorläufige Diagnose muss noch bestätigt werden.
    Die Pflegekraft habe eine vollständige Schutzausrüstung getragen, als sie Duncan bei seinem zweiten Aufenthalt im in dem Krankenhaus in Dallas betreut habe, erklärte Daniel Varga vom Krankenhaussystem Texas Health Resources in einer Pressekonferenz. Dazu gehörten unter anderem eine Maske und Handschuhe. Varga sagte, es werde noch eine weitere Person isoliert.
    Duncan, der erste Patient in den USA, bei dem Ebola diagnostiziert wurde, war am Mittwoch (08.10.2014) in Dallas gestorben. Präsident Barack Obama forderte zusätzliche Maßnahmen, um "sicher zu gehen, dass das Gesundheitswesen auf den korrekten Umgang mit Ebola vorbereitet ist".
    Bruch des Sicherheitsprotokolls?
    Der Leiter der US-Seuchenschutzbehörde CDC, Tom Frieden, sagte im Fernsehsender CBS, die jüngste Ebola-Diagnose zeige, dass es einen eindeutigen Bruch des Sicherheitsprotokolls gegeben habe. All diejenigen, die Duncan behandelt hätten, würden nun als Personen betrachtet, die dem Virus möglicherweise ausgesetzt waren. Eine genaue Zahl nannte er nicht.
    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind bislang mehr als 4.000 Menschen an der Ebola-Epidemie gestorben, die sich auf Westafrika konzentriert. Die meisten Todesfälle gab es in Liberia, Sierra Leone und Guinea. In Spanien hat sich ebenfalls eine Krankenschwester als erste Person in Europa infiziert.
    (bor/fi)