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EPO in Spanien
Polizei hebt Dopingring aus

Der spanischen Polizei ist ein Schlag gegen den Handel mit Dopingmitteln gelungen. Ermittler hoben einen Ring aus, der sich auf Blutdoping spezialisiert hatte. Die Polizei stellte 850 Spritzen mit dem Blutdopingmittel EPO sicher.

Von Oliver Neuroth |
Ein Medikament wird in einen Arm gespritzt
Mindestens 5.000 Dosen EPO soll der Dopingring in den letzten vier Jahren verkauft haben (picture alliance / Arno Burgi)
Die spanischen Behörden sprechen von der größten Menge EPO, die in Europa bisher beschlagnahmt worden sei. Der Ring habe sich aus serbischen und spanischen Staatsbürgern zusammengesetzt, gegen sechs Verdächtige laufen Ermittlungen. Die Polizei fror mehrere Bankkonten ein, darauf waren insgesamt 800.000 Euro geparkt.
EPO soll aus Cádiz stammen
Die Verdächtigen sollen ihre Geschäfte von Barcelona aus betrieben haben – in Zusammenarbeit mit einem Dialysezentrum im südspanischen Cádiz, von dort soll das EPO stammen. Der Ring bot das Dopingmittel über mindestens sieben Internetseiten an; sie sind nun gesperrt.
Tausende Dosen in den letzten Jahren
Der Handel soll mindestens zehn Jahre lang gelaufen sein. Nach Angaben der Ermittler lenkten die Verdächtigen allein in den vergangenen vier Jahren mindestens 5.000 EPO-Dosen auf den Schwarzmarkt. Zu den Kunden gehörten laut Polizei Amateur- und Profisportler verschiedener Sportarten. Sie stammten aus Spanien und aus dem Ausland. Namen wollen die Ermittler nicht nennen.