"Mein Name ist Zhihong Zheng"
Und Frau Zheng ist stellvertretende Geschäftsführerin der "Epoch Times Deutschland".
"Die "Epoch Times" wurde zuerst gegründet im Jahr 2000, August 2000 in Kalifornien, von einigen Chinesen, die in Amerika ja schon sehr lange gelebt haben. Alle wissen, dass in China keine Pressefreiheit ist, aber die chinesisch-sprachige Medienlandschaft in Ausland ist auch nicht richtig frei. Das heißt, das chinesische kommunistische Regime versucht ja auch im Ausland das zu beeinflussen. Und die wollten halt für die Chinesen, die im Ausland leben, ein Medium schaffen."
Doch die Verantwortlichen der "Epoch Times" sind nicht nur Chinesen, sondern auch Anhänger des sogenannten Falun Gong. Die chinesische KP verurteilt diese Heilsbewegung auf der Grundlage der Bewegungs- und Meditationslehre Qi-Gong als teuflischen Kult und hat sie verboten.
Weltweit aber ist die "Epoch Times" inzwischen in mehr als 30 Sprachen in über 35 Ländern erhältlich. "Epoch Times" ist ein Nachrichtenportal, das alles abdeckt, was bekanntere Zeitungsableger auch bringen: Innenpolitik, Außenpolitik, Wirtschaft, Sport und Unterhaltung. Sehr effektvoll nutzt die Redaktion die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung wie Facebook, Google+ oder Twitter, um die Artikel bekannt zu machen. Nach Angaben von Geschäftsführerin Zhen finanziert sich die "Epoch Times" mit ihren zehn Redakteuren durch ein hohes Werbeaufkommen, das durch die guten Zugriffszahlen weiter steigen werden dürfte.
"Ja, wir sind schon ehrgeizig. Auch durch unsere Erfolgsgeschichte der chinesischen Ausgabe sind wir natürlich hier auch als deutsches Team doch sehr ermutigt, auch groß zu ziehen."
Viele Likes für Artikel zu Flüchtlingen, AfD und Pegida
Ein Grund für den Erfolg der deutschen "Epoch Times" lässt sich aus den am meist geklickten Artikeln ablesen, die auf der Startseite prominent gelistet werden. Alle beschäftigen sich mehr oder weniger kritisch mit der Flüchtlingskrise, mit der AfD und Pegida. Auf den Facebook-Seiten sogenannter Asylkritiker werden die Beiträge intensiv geliked und geteilt. Der Fachdienst "Meedia" schrieb daher schon von der "Epoch Times" als "Lieblingsmedium der Pegida-Bewegung".
"Ja, was heißt kritisch. Wir berichten ja alle Stimmen, eigentlich. Wir haben ja über alle Streits zwischen den Parteien und wirklich die Leute, die die Willkommenskultur unterstützen, auch die Problematik in den Flüchtlingsheimen, wenn da Streit aufkommt, ja, dieser Massenstreit. Was heißt kritisch. Es gibt unterschiedliche Meinungen."
In den Schriften des Falun-Gong-Gründers Li Hongzhi gibt es zahllose Hinweise darauf, dass sich Falun-Gong-Anhänger nicht mit Personen aus anderen Kulturen vermischen sollen. Sätze aus "Epoch-Times"-Artikeln wie "Das System steht vor dem Kollaps, der Gigant Deutschland wankt. Doch die Regierung lässt täglich weiter Tausende einreisen", stehen für eine politische Tendenz, die in den großen deutschen Medien eher weniger abgedeckt wird. Die Vermutung, die "Epoch Times" spitze auch gerne in der Flüchtlingsdebatte zu, um mehr Klicks zu generieren, weist Zhihong Zheng zurück:
"Eigentlich nicht wirklich. Natürlich, wenn wir sagen: die meistgelesenen Artikel. Dann landen natürlich die Sachen, die kritisch sind, oben. Dann müssen wir ja die da oben stehen lassen."