Androulla Vassiliou redet gerne über das neue Bildungsprogramm "Erasmus für alle". Es ist ihr Baby. Damit will die zypriotische Kommissarin in die Geschichte der EU-Bildungspolitik eingehen.
"Das Geld für Bildungspolitik sollte nicht als lästige Ausgabe, sondern als Investition in die Zukunft gesehen werden. Wir wollen mit unserem Programm mehr Mobilität für die jungen Europäer erreichen, eine bessere Kooperation zwischen Universitäten, aber auch mit der Wirtschaft und mit Jugendorganisationen."
... sagt die Kommissarin.
Ab 2014 soll es das neue Programm geben. Es soll alle bisherigen unter einem Dach zusammenfassen: Erasmus für die Hochschulen, Comenius für die Schulen und Grundtvig für die Berufsausbildung. Diese Namen sollen verschwinden.
Das bedeutet auch: Alle bekommen in Zukunft Geld aus einem großen Topf. Entschieden werden soll nicht mehr nach der Art der Bildungseinrichtung. Ausschlaggebend soll vielmehr sein, ob ein Projekt Mobilität oder die Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen fördert.
So will die Europäische Kommission das Programm vereinfachen und Kosten sparen.
Aber Vassiliou stößt damit auf Widerstand. Der Deutsche Akademische Austauschdienst - kurz DAAD - hat erst vor einigen Tagen unterstrichen, wie es wichtig sei, die verschiedenen Institutionen nicht alle über einen Kamm zu scheren.
Auch der BIBB-Hauptausschuss, der die Bundesregierung in Fragen der Berufsbildung berät, hat Einspruch eingelegt. Man solle an der Gliederungsstruktur des bisherigen Programms festhalten, meinten die Berliner Experten.
Diese Einschätzung unterstützt auch Bernd Wächter vom ACA, dem europäischen Dachverband der Austauschdienste wie dem deutschen DAAD:
"Kann man angefangen von Antragsformularen und Auswahlkriterien Kindergärten wie Forschungsinstitutionen behandeln? Ist das sachangemessen? Oder braucht man nicht doch noch eine Unterscheidung der Sektoren? In der Kommission ist die Hoffnung, große Verwaltungseinsparungen zu erreichen durch diese gleiche Struktur. Ich bin da ein bisschen skeptisch und man muss wahrscheinlich Hochschulen etwas anders behandeln als Berufsbildungseinrichtungen."
Vassiliou kann das nicht nachvollziehen. Sie ist überzeugt, dass sich die Beteiligten mit der Zeit an die neue Struktur gewöhnen werden. Auch den Streit um den neuen Namen "Erasmus für alle" hält die EU-Kommissarin für übertrieben:
"Als ich mit den Betroffenen gesprochen habe, wurde mir schnell klar: Diejenigen, die Comenius kannten, waren diejenigen, die dieses Programm nutzen. Die, die Grundtvig benutzen, wussten, was das ist. Aber nur Erasmus kannten wirklich alle. Es ist ein guter Markenname und nun können alle Beteiligten davon profitieren. "
Schließlich sollen alle - egal ob Hochschulen, Jugendorganisationen oder Berufsbildungseinrichtungen - in Zukunft mehr Geld bekommen. Die EU-Kommission will die Zahl der Teilnehmer verdoppeln. Von den EU-Mitgliedsstaaten will sie dafür 70 Prozent mehr Geld als bisher - das wären für sieben Jahre rund 19 Milliarden Euro.
In Zeiten knapper Kassen und Einsparungen in vielen Mitgliedsstaaten - gerade auch im Bildungsbereich - klingt das wie eine unerhörte Forderung, meint auch Bernd Wächter vom ACA:
"Wie weit sie kommen wird, ist die Frage. Die Macht ist eigentlich in den großen Hauptstädten. Man kriegt es besser raus in Berlin als in Brüssel zum Beispiel. Die Bundesregierung habe ich seit 25 Jahren beobachtet und die sagen immer: In Brüssel ist etwas nicht durchgekommen und sie waren daran aber beteiligt."
Androulla Vassiliou ist dennoch zuversichtlich, dass sie mit ihren Vorstellungen durchkommt. Erste Signale der Zustimmung gebe aus den Ländern bereits.
"Vielleicht wird Groß-Britannien dagegen stimmen. Es ist eben nicht das pro-europäischste Land und das wissen wir auch. Aber grundsätzlich sind die Minister einverstanden, dass wir mehr Geld für die Bildung brauchen. Wir unterstützen mit diesem Programm die nationale Bildungspolitik der Nationalstaaten und sie brauchen jede Hilfe; gerade weil sie in ihren Haushalten zu Hause kürzen."
Bis Ende des Jahres wollen sich die EU-Mitgliedsstaaten auf das grundsätzliche Budget der EU für die Jahre 2014 bis 2020 einigen. Erst danach werden sie dann entscheiden, wie viel sie für die Bildungspolitik ausgeben wollen.
"Das Geld für Bildungspolitik sollte nicht als lästige Ausgabe, sondern als Investition in die Zukunft gesehen werden. Wir wollen mit unserem Programm mehr Mobilität für die jungen Europäer erreichen, eine bessere Kooperation zwischen Universitäten, aber auch mit der Wirtschaft und mit Jugendorganisationen."
... sagt die Kommissarin.
Ab 2014 soll es das neue Programm geben. Es soll alle bisherigen unter einem Dach zusammenfassen: Erasmus für die Hochschulen, Comenius für die Schulen und Grundtvig für die Berufsausbildung. Diese Namen sollen verschwinden.
Das bedeutet auch: Alle bekommen in Zukunft Geld aus einem großen Topf. Entschieden werden soll nicht mehr nach der Art der Bildungseinrichtung. Ausschlaggebend soll vielmehr sein, ob ein Projekt Mobilität oder die Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen fördert.
So will die Europäische Kommission das Programm vereinfachen und Kosten sparen.
Aber Vassiliou stößt damit auf Widerstand. Der Deutsche Akademische Austauschdienst - kurz DAAD - hat erst vor einigen Tagen unterstrichen, wie es wichtig sei, die verschiedenen Institutionen nicht alle über einen Kamm zu scheren.
Auch der BIBB-Hauptausschuss, der die Bundesregierung in Fragen der Berufsbildung berät, hat Einspruch eingelegt. Man solle an der Gliederungsstruktur des bisherigen Programms festhalten, meinten die Berliner Experten.
Diese Einschätzung unterstützt auch Bernd Wächter vom ACA, dem europäischen Dachverband der Austauschdienste wie dem deutschen DAAD:
"Kann man angefangen von Antragsformularen und Auswahlkriterien Kindergärten wie Forschungsinstitutionen behandeln? Ist das sachangemessen? Oder braucht man nicht doch noch eine Unterscheidung der Sektoren? In der Kommission ist die Hoffnung, große Verwaltungseinsparungen zu erreichen durch diese gleiche Struktur. Ich bin da ein bisschen skeptisch und man muss wahrscheinlich Hochschulen etwas anders behandeln als Berufsbildungseinrichtungen."
Vassiliou kann das nicht nachvollziehen. Sie ist überzeugt, dass sich die Beteiligten mit der Zeit an die neue Struktur gewöhnen werden. Auch den Streit um den neuen Namen "Erasmus für alle" hält die EU-Kommissarin für übertrieben:
"Als ich mit den Betroffenen gesprochen habe, wurde mir schnell klar: Diejenigen, die Comenius kannten, waren diejenigen, die dieses Programm nutzen. Die, die Grundtvig benutzen, wussten, was das ist. Aber nur Erasmus kannten wirklich alle. Es ist ein guter Markenname und nun können alle Beteiligten davon profitieren. "
Schließlich sollen alle - egal ob Hochschulen, Jugendorganisationen oder Berufsbildungseinrichtungen - in Zukunft mehr Geld bekommen. Die EU-Kommission will die Zahl der Teilnehmer verdoppeln. Von den EU-Mitgliedsstaaten will sie dafür 70 Prozent mehr Geld als bisher - das wären für sieben Jahre rund 19 Milliarden Euro.
In Zeiten knapper Kassen und Einsparungen in vielen Mitgliedsstaaten - gerade auch im Bildungsbereich - klingt das wie eine unerhörte Forderung, meint auch Bernd Wächter vom ACA:
"Wie weit sie kommen wird, ist die Frage. Die Macht ist eigentlich in den großen Hauptstädten. Man kriegt es besser raus in Berlin als in Brüssel zum Beispiel. Die Bundesregierung habe ich seit 25 Jahren beobachtet und die sagen immer: In Brüssel ist etwas nicht durchgekommen und sie waren daran aber beteiligt."
Androulla Vassiliou ist dennoch zuversichtlich, dass sie mit ihren Vorstellungen durchkommt. Erste Signale der Zustimmung gebe aus den Ländern bereits.
"Vielleicht wird Groß-Britannien dagegen stimmen. Es ist eben nicht das pro-europäischste Land und das wissen wir auch. Aber grundsätzlich sind die Minister einverstanden, dass wir mehr Geld für die Bildung brauchen. Wir unterstützen mit diesem Programm die nationale Bildungspolitik der Nationalstaaten und sie brauchen jede Hilfe; gerade weil sie in ihren Haushalten zu Hause kürzen."
Bis Ende des Jahres wollen sich die EU-Mitgliedsstaaten auf das grundsätzliche Budget der EU für die Jahre 2014 bis 2020 einigen. Erst danach werden sie dann entscheiden, wie viel sie für die Bildungspolitik ausgeben wollen.